Mobile Fußpflege: ergonomisch unterwegs
Wer als FußpflegerIn mobil arbeitet, muss sich besonderen Herausforderungen stellen. Ein geeignetes Equipment ist extrem wichtig, um z.B. rückenschonend arbeiten zu können. Diese Experten-Tipps machen Ihnen das Leben und Arbeiten leichter!
Ob mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad – in der mobilen Fußpfege muss die komplette Ausstattung in Taschen oder in einen Koffer gepackt und zu den Patienten bzw. Kunden transportiert werden. Ein Gewicht von rund 20 kg kommt dabei schnell zusammen.
Unterwegs mit schwerem Gepäck
Grundsätzlich ist zu empfehlen, die Last beim Tragen gleichmäßig auf beide Schultern zu verteilen. Damit reguliert sich automatisch der Lastenausgleich und bringt die Wirbelsäule wieder ins Lot. Der große Vorteil einer Rucksacklösung besteht darin, dass das Gewicht in der Mitte des Rückens liegt und es so zu keiner einseitigen Belastung kommen kann. Zudem bleiben beide Hände frei und das Klingeln oder Türöffnen fällt leichter. Häufig muss die Ausrüstung mehrere Stockwerke treppauf und treppab bis zum Einsatzort geschleppt werden. Hier kann ein Transportroller mit möglichst groß dimensionierten Rädern Abhilfe schaffen.
In meinen Koffer packe ich …
Sarah Linder arbeitet seit vielen Jahren als kosmetische Fußpflegerin und ist dabei ausschließlich mobil im Einsatz. Ihr Grundsatz lautet: nur das mitnehmen, was auch wirklich vor Ort benötigt wird. „Alles, was nicht unmittelbar bei der Behandlung gebraucht wird, kann als ‚Nachschubeinheit‘ im Auto aufbewahrt werden,“ erklärt die Fußpflegerin. „Damit haben Sie schon viel gewonnen!“
Klar kommen in fremden Räumen
Bei der Fußpflege in den eigenen vier Wänden ist vom Behandler neben Feingefühl auch erhebliches Improvisationstalent gefragt. Besonders beim Erstkontakt muss man mit Überraschungen rechnen: Sei es die Suche nach Steckdosen, eine schummrige Beleuchtung oder eine weit entfernte Wasserquelle.
- Start der Behandlung ist stets die Anamnese, also ein Sichtbefund der Füße.
- Danach sollte ein Fußbad folgen, das für die notwendige Hygiene sorgt. In der Regel kann der Kunde Handtücher sowie eine geeignete Schüssel zur Verfügung stellen. Aber auch eine mitgebrachte, faltbare Fußbadeschüssel leistet gute Dienste.
- Meist schnell gefunden ist der Sitzplatz für den Patienten: ein Stuhl oder auch der Lieblingssessel, möglichst nicht zu tief.
- Mit Fußstütze und Falthocker kann der Fußpfleger sich davor in eine gute Ausgangsposition bringen.
Den Durchblick behalten
„Neben ausreichend Bewegungsspielraum ist vor allem eine gute Beleuchtung entscheidend für die erfolgreiche Behandlung“, betont Sarah Linder. Eine kompakte Lupenleuchte sorgt für den richtigen Durchblick und sollte deshalb zur Basisausstattung in der mobilen Fußpflege gehören.
Der mobile Fußpfleger ist bei der Arbeit oft gezwungen, seinen Körper in alle möglichen Richtungen zu drehen und zu wenden, um seinen Arbeitsbereich gut zu erreichen und gleichzeitig die Behandlung für den Patienten so angenehm wie möglich zu machen. Gerade hier ist es sehr wichtig, die eigene Gesundheit nicht zu vergessen und immer wieder eine möglichst ergonomische und rückenschonende Haltung einzunehmen. Auch der Patient kann eingebunden werden, denn oft ist diesem die Problematik gar nicht bewusst und er ist gerne zur Mithilfe bereit.
Petra Genthner