Squalan bindet Feuchtigkeit in der Haut und hält diese geschmeidig und weich

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Wirkstoffe // 17.06.2024

Squalan – Multitalent für eine intakte Hautbarriere

Squalan erlebt derzeit ein Revival und wird im Netz sogar als das neue Wundermittel für empfindliche Haut gehypt. Dabei ist das Öl gar nicht neu – in Sachen Wirkung und Anwendung eher ein Klassiker, der exotische Trendöle weit hinter sich lässt. Lesen Sie, was Squalan so wertvoll für die Haut macht!

Squalan kann eine große Hilfe bei unterschiedlichsten Hautzuständen sein: von der Akne über die facettenreiche atopische Haut bis hin zur Altershaut. Außerdem ist es ein wahres Multitalent, wenn es um Hautglättung, Hydratisierung und Penetration geht. Und neuesten Studien zufolge ist auch sein entzündungshemmendes Potenzial nicht zu unterschätzen.

Was ist Squalan?

Zunächst ist Squalan (INCI: Squalane) ein Hautöl mit hervorragendem Einziehverhalten und einer besonderen Wirkung auf den Hydrolipidfilm der Haut. Es transportiert Inhaltsstoffe und Wirkstoffe in die Haut und ist daher eine beliebte Lipidkomponente in Kosmetika. Chemisch gesehen gehört Squalan zu den langkettigen, verzweigten und gesättigten Kohlenwasserstoffen – und ist somit ein azyklischer Triterpenkohlenwasserstoff.

Was ist Squalen?

Ein einiziger Buchstabe macht hier einen großen Unterschied! Denn Squalen ist deutlicher instabiler.

  • Squalan ist im Grunde ein hydriertes Squalen, eine natürliche Komponente des Hydrolipidfilms, neben Cholesterin, Wachsen, ungesättigten Fettsäuren und Triglyceriden.
  • Squalen nimmt hier eine absolute Schlüsselrolle ein: nimmt seine Konzentration ab, wird die Hautoberfläche stumpf, schuppig, trocken und anfällig.

Anders als das stabile Squalan ist Squalen sehr reaktionsfreudig und damit instabil. Es eignet sich in seiner reinen Form daher schlecht für einen Einsatz in der Kosmetik. Und: Das hauteigene Squalen ist zwar einerseits ein effektiver Radikalfänger, andererseits stehen die oxidierten Squalenmoleküle in der Diskussion, an Entzündungen, Hautreizungen und Akne beteiligt zu sein. Auf Squalan trifft das nicht zu, denn dieses ist ausgesprochen stabil!

Die Herstellung

Der Name verrät es: Ursprünglich wurde Squalan aus der Leber von Haifischen hergestellt (Squalus = Haifisch). Mittlerweile wird das Öl überwiegend industriell hergestellt. Entweder durch die Hydrierung von Squalen oder wird isoliert aus Pflanzenölen wie Oliven-, Avocado- oder Weizenkeimöl. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Phytosqualan. Darüber hinaus gibt es auch eine nachhaltige Variante aus Zuckerrohr.

Wie wirkt Squalan auf die Haut?

Als Hautpflege reguliert Squalan den TEWL und schützt so die Hautbarriere vor Feuchtigkeitsverlust – vor allem bei mittel- und längerfristiger Anwendung. Dabei unterstützt es den Lipidfilm, verhindert die Oxidation hauteigener Lipide und sorgt dafür, dass gleichzeitig aufgetragene Wirkstoffe besser in die Haut einziehen. Anders als zum Beispiel Olivenöl hinterlässt Squalan keinen Fettfilm.

Die Effekte? Die Haut wird glatter und Linien und Feuchtigkeitsfältchen werden reduziert. Da Squalan über gewisse antioxidative Eigenschaften verfügt, gehört es wie auch Vitamin C oder E zu den Anti-Aging-Wirkstoffen und kann vorzeitiger Hautalterung vorbeugen.

Die Anwendungsgebiete

Squalan wird als lipophile Komponente in Emulsionen, Seren oder Sonnenschutzpräparaten eingesetzt oder als pures Hautöl. Aufgrund der positiven Effekte bei Problemhaut eignet es sich sowohl für die Natur- als auch für die medizinische Kosmetik. Darüber hinaus dient es in der dekorativen Kosmetik als Make-up-Basis und Bestandteil von Lippenstiften. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Haarpflege.

Für welche Hautzustände eignet sich Squalan?

Grundsätzlich ist Squalan eine Option für alle Hauttypen – bei sehr fettiger Haut und Rosazea ist allerdings Vorsicht geboten. Die barrierestärkende Wirkung macht das Öl zu einem Allrounder bei gereizter Haut und atopischen Hautzuständen wie der Neurodermitis oder der Psoriasis, bei atrophischer Haut und bestimmten Akneformen wie der Akne-Tarda.

  • Trockene Haut: Squalan bindet Feuchtigkeit in der Haut und hält diese geschmeidig und weich.
  • Empfindliche Haut: Das Öl unterstützt die Barrierefunktion und ist wegen der großen Affinität zum körpereigenen Sebum gut verträglich.
  • Reife Haut: Der natürliche Gehalt an Squalen nimmt mit der Zeit in der Haut ab. Squalanhaltige Pflege kann diesen ausgleichen.
  • Seborrhoische Haut: Squalan ist nicht komedogen und grundsätzlich bei leichter Akne geeignet.
  • Narben und Dehnungsstreifen: Squalan beeinflusst die Elastizität der Haut und kann leichte Narben mildern oder ggf. Dehnungsstreifen vorbeugen.

Laut aktueller Studien könnte es bedingt durch die zusätzlichen antioxidativen Eigenschaften sogar über tumorhemmende Effekte verfügen, die aber nach derzeitigem Stand nicht bewiesen sind.

Regelmäßig verwendet kann das Öl die Kollagenproduktion in der Haut fördern. Vor allem in Kombination mit Vitamin C – was es zu einem spannenden Anti-Aging-Öl macht. Ebenfalls vielversprechend sind zum Beispiel Mischungen mit Hyaluronsäure, Retinol, Lavendel- oder Nachtkerzenöl.

Elke Klein

hat Gesundheitswissenschaften studiert und war lange im Marketing und in der Entwicklung kosmetischer Produkte tätig. Sie ist selbstständig in der digitalen PR, betreibt den Blog Cline Cosmetics und unterstützt Beauty-UnternehmerInnen auf ihrem Weg zu digitaler Sichtbarkeit.