UV-Schutz – gesund und schön durch sonnige Zeiten
Intensives Sonnenbaden lässt die Haut vorzeitig altern. UV-Strahlung kann jedoch auch schwerwiegende Folgen haben und im schlimmsten Fall Hautkrebs verursachen. UV-Schutzmaßnahmen sind also essenziell, um uns vor Schädigungen zu schützen. Worauf Sie bei UV-Schutzprodukten achten sollten, schildert Fachkosmetikerin Julia Krass-Nüßle.
Die guten und die schlechten Seiten
Sonne tut gut und schenkt uns Wohlbefinden. Sie ist für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus wichtig und für die Bildung von Vitamin D in der Haut.
Neben vieler für den Körper positiver Effekte birgt UV-Strahlung aber auch Gefahren für unsere Gesundheit: Zu intensive, ungeschützte UV-Strahlung kann Erytheme, Sonnenbrand, Juckreiz, Schwellung, Pusteln, Knötchen, Bläschen, Augenentzündung und Sonnenstich verursachen. Zu den späteren Folgen zählen vorzeitige Hautalterung, Pigmentstörungen, Augenerkrankungen und Hautkrebs, welcher weltweit stetig zunimmt. Hierbei sollte der UV-Schutz stets den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Dabei muss folgendes beachtet werden:
- die individuelle Empfindlichkeit,
- der individuelle Haut-Licht-Typ sowie
- die Jahreszeit, der Ort und die Dauer der Besonnung.
Pflege und Anti-Aging inklusive
Ein gutes Sonnenschutzpräparat bewahrt die Haut nicht nur zuverlässig vor UV-Strahlung, sondern pflegt sie auch. Idealerweise enthält es:
- ein UVA- & UVB-Breitband-Filtersystem, das die Haut sehr gut schützt und somit einer Hautalterung durch freie Radikale effektiv entgegenwirkt,
- Komponenten, die die Haut pflegen, beruhigen und sich vor Austrocknung schützen.
Ein Problem in Sonnenschutzpräparaten können die oft verwendeten PEG-haltigen Emulgatoren darstellen. Unter Normalbedingungen sind diese zwar sehr stabil, unter starker UV-Belastung können sie jedoch Peroxide bilden, die zu den hochreaktiven Sauerstoffspezies (freie Radikale) gehören. Im Zusammenspiel mit Fetten in Sonnenschutzprodukten können sie zu Entzündungsreaktionen der Haut führen. Sehr gute verträglich sind hingegen hautfreundliche, geprüfte und lichtstabile Emulgatoren. Generell ist bei UV-Schutzprodukten eine Formulierung zu empfehlen, die frei von okklusiv wirkenden Mineralölbausteinen ist. Duftstoffe können zudem im Zusammenspiel mit UV-Strahlung Hautreaktionen hervorrufen sowie Pigmentflecken fördern.
UV-Schutz richtig anwenden
- Sonnenschutzpräparate idealerweise 30 Minuten vor dem Sonnenaufenthalt auftragen!
- Viel hilft viel! Oft wird zu wenig Präparat aufgetragen, sodass der angegebene Schutzfaktor nicht erreicht wird – die Haut ist dann nur unzureichend geschützt.
- Regelmäßiges Nachcremen nicht vergessen
- UV-Schutz durch zusätzliche Maßnahmen wie Mittagssonne meiden, im Schatten bleiben, sich nicht zu lange der direkten Sonne aussetzen und sich zusätzlicher durch Kleidung, Hut und Sonnenbrille schützen.
Wohltuende After Sun-Routine
Auch die tägliche Pflege nach dem Sonnen ist wichtiger Bestandteil der Hautpflege. Eine After Sun-Routine kann wie folgt aussehen:
- Die Haut abends sanft von Rückständen des UV-Schutzpräparates befreit und möglichst mild mit einem passenden Reinigungspräparat reinigen. Dabei ist es wichtig, die natürliche Hautbarriere zu respektieren.
- Dann ein leichtes, beruhigendes Präparat mit regenerierenden Wirkstoffen auftragen wie z. B. mit Aloe vera, Ectoin oder Weihrauchextrakt.
- Eine parfumfreie After Sun Bodylotion kann für ein entspanntes Hautgefühl sorgen und spendet sonnenstrapazierter Haut viel Feuchtigkeit.
Braun ganz ohne Sonne
Moderne Selbstbräuner schenken auch ohne UV-Strahlung eine gepflegte und natürlich schön gebräunte Haut. Selbstbräunungswirkstoffe wie Dihydroxyaceton (DHA) und Erythrulose tönen die Haut besonders sanft. Um eine ebenmäßige getönte Haut zu erhalten und dunklen Flecken vorzubeugen, empfiehlt sich vorab ein Peeling. Es glättet die Hautoberfläche und ermöglicht ein gleichmäßiges Auftragen des Selbstbräuners. Tipp: Besonders einfach ist die Anwendung mit Präparaten, die nach und nach eine sanfte Bräune aufbauen.
Julia Krass-Nüssle, staatl. anerkannte Kosmetikerin, Belico-Botschafterin