Vitamine, Hyaluronsäure und hautidentische Wirkstoffe schützen und stärken die Hautbarriere
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Repair-Pflege – damit die Hautbarriere stark wird und bleibt
Die Hautbarriere ist vielen Belastungen ausgesetzt: Stress, Umweltgifte, nicht hauttypgerechte Pflege, UV-Strahlung etc. können unsere schützende Hülle aus dem Gleichgewicht bringen. Umso wichtiger ist es, die Hautbarriere gezielt zu stärken und zu regenerieren.
Die äußerste Schicht der Epidermis, das Stratum Corneum (Hornschicht), steht im Mittelpunkt, wenn es darum geht, die Hautbarriere zu stärken. Sie ist ständig in direktem Kontakt mit der Umwelt, reguliert den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) und wehrt u. a. Krankheitserreger, Umweltgifte sowie chemischen Substanzen ab. Im Wesentlichen geht es also um eine Art Filterfunktion: Gutes darf rein (hochwertige Wirkstoffe), Schlechtes (Keime) soll draußen bleiben. Es klingt einfach, aber dafür sind ein intaktes Hautmikrobiom sowie der richtige pH-Wert notwendig.
Was ist das Hautmikrobiom?
Die Gesamtheit aller Viren, Bakterien und Pilze, die auf der Haut siedeln, wird als Hautmikrobiom bezeichnet. Es sorgt vereinfacht gesagt dafür, dass es keinen Platz für krankmachende Mikroorganismen gibt. Durch Umwelteinflüsse, Medikamente und einen ungesunden Lebensstil kann das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht geraten. Unterstützt wird seine Schutzfunktion hingegen durch ein saures Milieu: Liegt der pH-Wert bei ca. 5, haben es schädliche Keime schwer.
Der pH-Wert ist eine Messzahl für die in einer Lösung enthaltenen Wasserstoffionen – und damit für den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. Die pH-Wert-Skala reicht von 1 (stark sauer, z. B. Salzsäure) bis 14 (stark basisch, z. B. Natronlauge). Ein pH-Wert um 7 gilt als neutral.
Darum sollte der pH-Wert sauer sein
Wird der Säureschutzmantel (Hydro-Lipid-Film) gestört und steigt der pH-Wert an in den alkalischen Bereich, kommt es zu sogenannten Lücken oder Eingangspforten, die das Eindringen von krankmachende Viren, Pilze und Bakterien begünstigen. Wichtige Funktionen des Hydro-Lipid-Films laufen zudem nicht mehr störungsfrei ab. Daraus können Trockenheitszustände, empfindliche Haut, schuppige Hautzustände bis hin zu Neurodermitis resultieren.
Repair-Pflege schützt die Hautbarriere
Um einen sauren pH-Wert zu bewahren und der Haut bestmöglichen Schutz zu bieten, sollten einige Hinweise beachtet werden.
- Zum einen ist es wichtig, die Haut nicht zu überpflegen – weniger ist oft mehr. Es gilt auf hochwertige, richtig dosierte, gut verträgliche Inhaltsstoffe zu achten. Sogenannte hautidentische Inhaltstoffe, wie z. B. Hyaluronsäure oder eine DMS (Derma Membran Struktur) Cremebasis tragen dazu bei, die Hautbarriere zu stärken.
- Auch zu viel Reinheit kann schädlich sein. So sollten beim Duschen sanft reinigende Öle oder ein Mousse zum Einsatz kommen, die die Haut mit Wirkstoffen versorgen, sie nicht austrocknen und nicht belasten.
- Bei empfindlicher Haut sollten die verwendeten Produkte immer gezielt auf den Hautzustand abgestimmt sein. Duft- und Farbstoffe sowie hautbelastende Konservierungsmittel sollten bei sensibler Haut generell gemieden werden.
- Und bitte beim Thema Hautschutz auch immer an die Hände denken. Denn durch den häufigen Kontakt mit Wasser und Reinigungssubstanzen wird diese Hautpartie ganz besonders beansprucht. Zur Pflege eignet sich z. B. eine Handcreme mit hautidentischen Wirkstoffen, die den Fett- und Feuchtigkeitshaushalt ausgleicht.
Welche Inhaltsstoffe sollte man meiden?
Generell sollte auf paraffinhaltige Produkte verzichtet werden, da Paraffine einen Film auf der Haut bilden. Dieser bietet lediglich oberflächlich und nur kurzfristig Schutz. Auf lange Sicht wird die Haut durch diesen Film undurchlässig und verliert ihre natürliche Funktion zur Regeneration. Es kommt zu Störungen auf der Haut.
Ebenso meiden sollte man Emulgatoren in Kosmetikprodukten, denn diese „klammern“ sich an die natürlichen Fette der Haut. Auf diese Weise sorgen sie dafür, dass auch die hauteigenen Lipide bei Waschvorgängen aus der Haut gespült werden.
Die Sonne bitte nur in Maßen genießen und die Haut immer gut mit einem Lichtschutzfaktor schützen. Denn UV-Strahlung verursacht oxidativen Stress und kann die Hautbarriere zusätzlich schädigen. Ein kleiner Tipp: mineralischen Sonnenschutz einem chemischen Lichtschutzfaktor vorziehen.
Wie wirken sich Konservierungsmittel aus?
Um die guten Bakterien und Viren auf unserer Haut zu stärken und die krankmachenden zu eliminieren, sollte ein ausgewogenes Gleichgewicht von Cremes/Seren zum Konservierungsmittel vorliegen. Eine hohe Konservierungsbelastung schützt zwar den Inhalt eines Kosmetikprodukts, kann aber probiotische Präparate negativ beeinflussen. Hyaluronsäure, Peptide und Vitamine können sehr gut in mikrobiotischen Kosmetika eingesetzt werden, ohne dass diese an Wirkung einbüßen. Lediglich die schonende Konservierung sollte beachtet werden. Dann kann jedes Produkt, das ohne kritische Stoffe auskommt, zu einer gesunden Hautbarriere und damit zu einem schönen Hautbild beitragen.
Mit dieser Vorgehensweise lassen sich wahre Wunder bewirken. Der pH-Wert der Haut reguliert und normalisiert sich, die Haut wird weniger anfällig für Störungen von außen. Durch den Verzicht auf zu viele bzw. negative Inhaltsstoffe helfen wir der Haut, sich selbst zu helfen. Sie kann die natürlichen Schutzmechanismen durch gute Mikroorgansimen nutzen, die durch zu viel Pflege oder zu viele Inhaltsstoffe „weggespült“ würden. Das Ergebnis: eine gesunde Haut mit jugendlicher Ausstrahlung.
Sandra Willms
Die erfahrene Beauty-Expertin ist Aesthetic Therapeutin und Inhaberin sowie Geschäftsführerin von S`Metics (vormals dermaceutical). Das Aachener Unternehmen entwickelt und produziert Produkte auf dem Gebiet der dermazeutischen Schönheitskosmetik.