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Pflege // 13.08.2024

Hilfe für sonnengeschädigte Haut

Türkisfarbenes Meer, blauer Pool und weißer Sandstrand: Die Urlaubszeit ist die wohl schönste Zeit im Jahr – sich endlich erholen und jede Menge Sonne tanken. Doch für unsere Haut bedeutet das puren Stress. So bieten Sie Hilfe für sonnengeschädigte Haut!

Im Urlaub In Chlor- oder Meerwasser zu baden sowie häufig zu duschen – das setzt unserer Haut zu. Die Folge ist eine feuchtigkeitsarme Haut. Auch die Sonne und insbesondere die UV-Strahlung wirken sich bei übermäßiger Exposition negativ aus. So induzieren etwa UVB-Strahlen Sonnenbrand. Schon eine leichte Rötung am Abend auf der Haut gilt als Sonnenerythem und trägt dazu bei, das Hautkrebsrisiko zu erhöhen. Denn es kann zu DNA-Schäden in der Epidermis kommen. Ferner schwächen UVB-Strahlen unsere Haut, da sie nachweislich das epidermale Immunsystem unterdrücken und zudem wichtige Lipide unserer Hautbarriere zersetzen können. Folge ist eine (sonnen)empfindliche Haut.

Erhöhtes Hautkrebsrisiko und Hautalterung

Die UVA-Strahlen des Sonnenlichts können sogar bis weit in die Dermis eindringen. Dort können sie zu genetischen Mutationen führen, weshalb ein ernstzunehmendes Risiko für spezielle Hautkrebsformen besteht. Ferner induzieren sie in der Dermis freie Radikale. Der daraus resultierende oxidative Stress wiederum führt zu einer Zerstörung dermaler Strukturen, wie den kollagenen und elastischen Fasern. Das wird als vorzeitige Hautalterung sichtbar. Ferner induzieren UV-Strahlen verschiedenste Enzyme, etwa die Matrix-Metalloproteinasen (MMPs), die einen Abbau dermaler Matrixbestandteile mit sich bringen. Das führt ebenfalls zu einer vorzeitigen Hautalterung.

Welche Wirkungen haben Infrarot-Strahlen?

UV-Strahlen sind jedoch nicht die einzige Ursache extrinsischer Hautalterung. Laut mehrerer Studien der letzten 15 Jahre induzieren alle Spektralbereiche (UV, sichtbares Licht (VL) und Infrarot-A-Strahlen (IR)) die Bildung freier Radikale und fördern vorzeitige Hautalterung, indem sie die Expression von MMPs und Entzündungsprozesse in der menschlichen Haut modulieren. Sowohl experimentelle als auch klinische Studien am Menschen haben gezeigt, dass Infrarot-A-Strahlung zu einer vorzeitigen Faltenbildung führt.

Lichtschutzfaktoren schützen vor UV-Strahlung, können jedoch nicht vor der schädigenden Wirkung von Infrarotlicht und dem sichtbaren blauen Licht der Sonne schützen. Hier greifen Antioxidanzien wie Vitamin C und E. So ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Vitamin C vor oxidativem Stress schützt. Vitamin E wirkt stabilisierend auf die Hautbarriere und bewahrt die Haut so vor lichtbedingter Hautalterung.

Wie hilft Vitamin C der Haut?

Darüber hinaus konnte in einer 2015 publizierten Studie erstmalig nachgewiesen werden, dass Antioxidanzien wie Vitamin C und E die Haut effektiv vor Infrarot-A-Strahlung schützen können. Vitamin C ist darüber hinaus der ideale Wirkstoff für sonnengeschädigte Haut. Laut einer Vielzahl an Studien wirkt Vitamin C neben seinen antioxidativen Eigenschaften entzündungshemmend. Darüber hinaus hat es eine aufhellende Wirkung gegenüber Hyperpigmentierungen. Ferner ist Vitamin C ein wesentlicher Co-Faktor bei der Kollagenproduktion. Bereits 2003 konnten Wissenschaftler in einer randomisierten, placebokontrollierten Studie zeigen, dass fünfprozentiges Vitamin C nach sechsmonatiger Applikation auf der Haut zu einer signifikanten Verbesserung des Mikroreliefs sowie von Falten führt und somit zu einer sichtbaren Verbesserung lichtgeschädigter Haut beiträgt. Vitamin C ist allerdings sehr instabil. Daher stellt es eine echte kosmetikwissenschaftliche Herausforderung dar, stabile Formulierungen zu finden, die zu einem optimalen Ergebnis auf der Haut führen.

Sonnengeschädigter Haut Feuchtigkeit zuführen

Sonnengeschädigte Haut braucht jedoch nicht nur einen Ausgleich an Antioxidanzien, sondern ebenso einen Ausgleich an Feuchtigkeit. Das B-Vitamin Panthenol zählt zu den effektivsten Feuchthaltemitteln: Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften hat es die Fähigkeit, leicht in die oberste Schicht der Epidermis (Stratum corneum) einzudringen und so die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Zum andern zeigen Studien, dass es die Hautbarriere signifikant stärkt.

Auch Kollagen ist ein Feuchtigkeits-Booster. Äußerlich (topisch) appliziert führt es zu einer sichtbaren und messbaren Verbesserung der Stratum corneum-Hydratation, sodass Feuchtigkeitsverluste ausgeglichen werden können. Eine weitere Untersuchung deutet darauf hin, dass lösliches Kollagen oberflächliche Falten sofort mindern kann. Wird es über einen Zeitraum von drei Monaten auf die Haut aufgetragen, kann es zudem einer durch MMP-induzierten Schädigung der extrazellulären Matrix entgegenwirken. Eine Technologie von MedSkin Solutions Dr. Suwelack erlaubt es beispielsweise, die native Form von Kollagen zu stabilisieren, zu sichern und frisch auf der Haut zu aktivieren.

Lichtschutz beugt sonnengeschädigter Haut vor

Um Sonnenschäden vorzubeugen, sollte immer ein Lichtschutzfaktor entsprechend des Hautphototyps und des aktuellen UV-Indexes gewählt werden. Das heißt, je heller die Haut, desto geringer ist die Eigenschutzzeit in der Sonne und desto höher sollte der gewählte Lichtschutzfilter sein. Um zudem die Umwelt zu schützen, sollte man bei der Auswahl des Produktes auf den ökologischen Fußabdruck des Wirkstoffs achten.

Mittlerweile sind an diversen touristischen Küstenregionen der USA sowie in Mexiko und in Teilen von Thailand einzelne UV-Filter verboten. Denn sie stehen im Verdacht, sich negativ auf das Ökosystem Meer auszuwirken. Zu diesen UV-Filtern zählen unter anderem die organischen Filter Octocrylen, Benzophenone-3 und Oxybenzon sowie die anorganischen Filter Titanoxid und Zinkoxid als Nanopartikel.

Sonnengeschädigte Haut von Ferienbeginn an vermeiden? Klappt, wenn man mit den Sonnenschutz-Mythen vertraut ist!

Dr. Meike Streker

ist Kosmetikwissenschaftlerin mit umfassender Erfahrung im Bereich kosmetischer und klinischer Forschung. Sie ist Dozentin am Fachbereich Kosmetikwissenschaft der Uni Hamburg und als Referentin auf Fachkongressen, Trainerin sowie Fachautorin aktiv.