Nagelkorrekturspangen bei eingewachsenen Nägeln
Eingewachsene Zehennägel können sehr schmerzhaft sein. Nagelkorrekturspangen schaffen hier Abhilfe. Allerdings sollte man Art der Behandlung gewissenhaft wählen. Denn bestimmte Methoden dürfen ausschließlich Podologen anwenden.
Eingewachsene Zehennägel oder Rollnägel verursachen häufig Probleme am Fuß. Im fortgeschrittenen Stadium kann das sehr schmerzhaft werden und zu einer Entzündung im Nagelfalz führen.
Gute Hilfe bei Fehlstellungen
Aus podologischer Sicht ist die Anwendung einer Nagelkorrekturspange die medizinisch sinnvollste und erfolgversprechendste Behandlung. Schließlich lassen sich mit ihrer Hilfe Fehlstellungen korrigieren, ein zukünftiges Einwachsen des Nagels lässt sich verhindern. Zusammengefasst versteht man unter dem Begriff Orthonyxie (griechisch: Ortho = gerade und Onyx = Nagel) Spangentechniken, die der Nagelkorrektur dienen. Im Folgenden die wichtigsten Techniken und Methoden zur Nagelkorrektur.
Die Ross-Fraser-Spange
Die wohl bekannteste Technik ist die Ross-Fraser-Spange. In Deutschland wurde sie in den 60er-Jahren eingeführt und ist bis heute „Schulspange“ für die podologische Ausbildung im Bereich Nagelkorrektur. Die Spange aus Federstahldraht vorzubereiten und anzufertigen, ist aufwendig. Die Wirkung aber ist effektiv. Eine flache Variante ist die Federspange nach Gorkiewicz, die vor allem in Österreich Verbreitung fand. Sie besteht aus dünnem Edelstahl, trägt sich sehr angenehm und ist besonders für schwierige kleinere Nägel geeignet, die an den Nagelrändern stark gekrümmt sind.
Goldene Zeiten für Nagelkorrekturspangen
Die Goldstadtspange besteht aus vergoldetem Edelstahl und kann als Voll-, Halb- und Klebespange eingesetzt werden. Sie ist extrem flach und benötigt daher kaum Platz im Nagelfalz. Die Goldbeschichtung sorgt nicht nur für einen edlen Look, sondern auch für eine bessere Haftung auf dem Nagel. Zudem schützt sie vor allergischen Reaktionen.
Ein Spangensystem mit drei Komponenten brachte Elvira Osthold mit der VHO-Osthold-Spange 2002 auf den Markt. Zwei Schenkel im Nagelfalz werden mit einer Mittelschlaufe verbunden, die sich in der Zugwirkung dosieren lässt. Damit kann man auch stark eingerollte Nägel erfolgreich behandeln.
Nagelkorrekturspangen – nur mit medizinischem Hintergrund
Die Nagelkorrektur gehört grundsätzlich in die Hände des Podologen, vor allem wenn der eingewachsene Nagel bereits schmerzhafte Entzündungen im Nagelfalz verursacht hat. Liegen eine starke Entzündung oder andere krankhafte Veränderungen vor (z. B. die Entstehung von Granulationsgewebe), ist ein Arzt hinzuziehen. Eine Ausnahme besteht dann, wenn der Podologe die sektorale Heilpraktikererlaubnis besitzt und selbst tätig werden darf.
Ohne podologische Ausbildung sind vor allem präventive Maßnahmen möglich, die das Nagelwachstum wieder in die richtigen Bahnen lenken und verhindern, dass der Nagel einwächst. Dafür eignen sich vor allem sogenannte Passivspangen ohne aktivierbare Hebelwirkung. Meist handelt es sich um Kunststoffspangen, die man auf die Nageloberfläche klebt. Ein Klassiker ist die B/S-Spange in verschiedenen Ausführungen. Sehr gut eignet sich auch die Goldstadtspange als Klebespange. Die Goldbeschichtung unterstützt die Klebewirkung zusätzlich.
Die Nagelkorrektur mit Gel
Eine andere Technik kommt beim Blue Light Nagelkorrektursystem zum Einsatz: Dabei passt der Behandler ein modellierbares Gel an die Nagelform an und härtet es unter LED-Licht aus. Das ist eine schnelle und schmerzfreie Methode, die vor allem bei leichten Fällen gute Erfolge erzielt. Das Prinzip: Man fixiert die natürliche Nagelform nahe der Matrix mithilfe der „Gelspange“. Beim Nachwachsen erzielt man so Stück für Stück eine flachere Nagelwölbung. Das Blue Light Gel kann überlackiert werden und ist leicht zu entfernen.
Ergänzende Maßnahmen zur Entlastung
Kosmetische Fußpfleger können auch andere Maßnahmen zur Entlastung des betroffenen Nagels nutzen. Dazu gehörten z. B. Tamponaden, um den Druck zu verringern – gestopft, geklebt oder als Zugtamponade. Sind Verhornungen im Nagelfalz die Ursache der Probleme, lassen sich diese vorsichtig entfernen. Druckentlastungen können ebenfalls Erleichterung bringen. Risikopatienten wie Diabetiker oder Menschen mit Durchblutungsstörungen müssen in jedem Fall in einer podologischen Praxis behandelt werden.
Nagelkorrekturspangen – Therapie und Prävention
Nagelkorrekturspangen, die sich für die schmerzfreie und wirksame podologische Therapie eignen sind:
- Ross-Fraser-Spange
- Federspange
- VHO-Osthold-Spange
- Goldstadtspange
Korrekturtechniken, die präventiv oder zur Anwendung im Frühstadium geeignet sind und das Ziel haben, für ein geordnetes Nachwachsen des Nagels zu sorgen, sind:
- Blue Light professional
- B/S-Klebespange
- Goldstadtspange als Klebespange
- Podofix Onyclip
- Sulci-Protektoren
Petra Genthner
ist als langjährige Mitarbeiterin der Hellmut Ruck GmbH bestens vertraut mit allen Themen rund um die Fußgesundheit. Als PR-Referentin verfasst sie regelmäßig Fachbeiträge u. a. für das Kundenmagazin des Unternehmens.