Frischmacher Eukalyptus
Nicht nur als Leibspeise des Koalabären ist der Eukalyptus bekannt. Seine ätherischen Öle sind auch bewährte und beliebte Begleiter für die Erkältungszeit. Unsere Autorin Ida König zeigt Ihnen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten auf.
Es geschieht fast schon automatisch: Wenn der Duft von Eukalyptusöl in der Luft liegt, heißt es oft sofort: „Ah, hier riecht es nach Erkältungsbad!”
In der Tat gehört Eukalyptus zu den Pflanzen, die uns gut durch den Winter bringen können. In der Familie der Myrtengewächse gibt es rund 600 Eukalyptusarten. Gewonnen wird das ätherische Öl der Eukalyptusbäume durch die Wasserdampfdestillation der Blätter und Zweige. Aufgrund der vergleichsweise hohen Öl-Ausbeute bei der Destillation zählen die Eukalyptusöle zu den eher preisgünstigen ätherischen Ölen. Drei verschiedene Sorten und ihre Anwendungsgebiete möchte ich Ihnen vorstellen.
Besser nur für Erwachsene
Das charakteristische Aroma von Eucalyptus globulus-Öl ist vielen Nasen als Erkältungsduft bestens vertraut. Durchatmen ist dabei die Devise, denn das ätherische Öl wirkt schleimlösend und auswurffördernd. Hauptbestandteil ist 1,8-Cineol. Aufgrund seines Gehalts am Monoterpen-Keton Pinocarvon, das die schleimlösende Wirkung unterstützt, ist Eucalyptus globulus nicht für Kinder unter sechs Jahren geeignet. Auch in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Der intensive Duft dieses Eukalyptusöls lässt sich durch die Kombination mit Zitrusölen etwas heller und luftiger gestalten. Passend dazu sind überdies Öle wie Lavandin oder Lavendel fein. Und auch mit Nadelbaumölen wie Fichtennadel, Weißtanne, Latschenkiefer oder Zypresse harmoniert Eucalyptus globulus in Mischungen.
Kinderfreundlicher Virenschreck
Für Kinder bietet der Eucalyptus radiata eine Alternative zum Eucalyptus globulus, da Eucalyptus radiata keine Monoterpenketone enthält. Sein Duft ist weniger stechend und wird daher auch öfter von Kindernasen akzeptiert. In Erkältungsmischungen für Einreibungen, zur oder zur Inhalation ist er aufgrund seiner stark antiviralen Wirkung gut geeignet und lässt sich problemlos mit weiteren Erkältungsölen wie Cajeput oder Ravintsara kombinieren. Auch Zitrusöle oder Lavendel fein sind geeignete Begleiter. Durch seine schleimlösenden, auswurffördernden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften ist Eucalyptus radiata eine Bereicherung für jede Hausapotheke. Das Öl in seiner antiviralen Wirkung sogar den Eucalyptus globulus.
Blasenfreund mit Zitrusnote
Beim Stichwort Eukalyptusduft denken vermutlich die wenigsten von uns an den Eucalyptus citriodora, den sogenannten Zitroneneukalyptus.
Wie der Name bereits vermuten lässt, hat das Öl dieser Eukalyptus-Art einen zitrusartigen, frischen Duft, der eher an Sommer als an Grippezeit denken lässt. Sein Duftcharakter spiegelt sich auch in den Inhaltsstoffen wider: Monoterpen-Aldehyde (insbesondere Citronellal) sind mit einem Anteil von bis zu 90 % prägend und sorgen daher für die zitrusartige Note.
Eucalyptus citriodora gilt als ein geeignetes Öl zur äußerlichen Anwendung bei Harnwegsinfekten. Doch auch im Sommer ist Eucalyptus citriodora ein wertvolles Öl, da es Insekten abschreckt. Und damit eignet sich dieses ätherische Öl ähnlich wie Lemongrass, Litsea und Citronella für Mischungen, die der Insektenabwehr dienen. Zur Herstellung von erfrischenden, aktivierenden und konzentrationsfördernden Raumduftmischungen ist das ätherische Eucalyptus citriodora-Öl ebenfalls geeignet.
Rezept-Tipp: Wohltuend bei Erkältungen – Fußbad „Durchgewärmt”
- 50 Gramm Meersalz
- 3 Tropfen Eucalyptus radiata
- 3 Tropfen Fichtennadeln sibirisch
Die ätherischen Öle mit dem Meersalz vermischen. Je nach Belieben eine Portion der Mischung in eine Schüssel mit ca. 5 Litern heißem Wasser geben. Die Füße darin für ca. 15 bis 20 Minuten baden. Danach abtrocknen, Socken anziehen und warm eingemummelt nachruhen.
Ida König