Pre-Aging von Innen: Was die Zellen schützt
Der Hautalterung vorbzubeugen, gewinnt in der Kosmetik- und Wellnessbranche zunehmend an Bedeutung, nach dem Motto „agieren statt reagieren“. Die gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen kann wesentlich dazu beitragen. Was sich dafür besonders eignet, erklärt Experte Christian Ritzer.
Um dem Alterungsprozess und gesundheitlichen Beeinträchtigungen entgegenzuwirken, hat sich eine Maßnahme besonders bewährt: die gezielte und vorsorgliche Einnahme von Mikronährstoffen, z. B. in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Werfen wir einen kurzen Blick auf unsere Haut, so wird schnell klar, welch große Bedeutung Nährstoffe wie Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe für ihre Gesund- und Jungerhaltung haben.
Aminosäuren für die Haut
Kollagene z. B. sind eine Verkettung einzelner Aminosäuren, die sich zu einer besonderen Verbindung zusammengefügt haben. Einige dieser kleinen Multitalente kann unser Körper zwar selbst herstellen, viele von ihnen (ca. neun) müssen wir jedoch im Rahmen unserer Ernährung aufnehmen – die essenziellen Aminosäuren. Genau hier liegt bereits eine unserer größten Herausforderungen verborgen: Die Protein- und damit auch die Aminosäuredichte in unserer westlichen Ernährung ist tendenziell zu gering. Einer der möglichen Leidtragenden ist daher die Haut, die u. a. zur Zellerneuerung auf eine ausreichende Versorgung mit kollagenen Aminosäuren angewiesen ist.
Mögliche Abhilfe könnte hier die Einnahme sogenannter Kollagen-Peptide versprechen, die man meist in Form von Ampullen oder Shakes findet. Was beim Kauf aber kaum jemand realisiert: Nicht selten stammen die verwendeten Kollagen-Peptide aus tierischen Abfallprodukten oder Schlachtabfällen. Darüber hinaus enthalten viele Präparate zugunsten von Geschmack und Konsistenz eine ganze Reihe von Zusatzstoffen.
Pflanzliche Kollagen-Bausteine
Als Alternative können vollwertige, pflanzliche Proteinquellen dienen, die neben den kollagenen auch andere wichtige Aminosäuren liefern. Besonders zu empfehlen sind u. a. Proteine aus
- Erbse,
- Kürbis,
- Sonnenblume oder
- Hanf.
Da unser Körper Aminosäureverbindungen wie Proteine oder Kollagene ohnehin im Verdauungsprozess zerlegt und erst anschließend wieder aufbaut, bieten Kollagene zumindest diesbezüglich keinen wirklichen Mehrwert bei oraler Aufnahme.
Um den Aufbau kollagener Strukturen zu unterstützen und der Hautalterung vorzubeugen, sollten Aminosäuren auf jeden Fall mit Vitamin C kombiniert werden. Das bestens bekannte Vitamin stellt einen der wichtigsten Co-Faktoren der Kollagensynthese dar.
Natürliche Schutzstoffe
Freie Radikale wie Ozon (O) können unseren Körper im Falle einer Überbelastung vielfältig schädigen. Sie werden für das Entstehen von Autoimmun- oder Krebserkrankungen mitverantwortlich gemacht und sind einer der wichtigsten Einflussfaktoren im Alterungsprozess.
Daher sollte ihnen im Sinne eines ganzheitlichen Pre-Aging-Ansatzes
etwas entgegengesetzt werden. Hier kommen antioxidative Mikronährstoffe ins Spiel, die hochreaktive freie Radikale entschärfen können. Dazu zählen klassische Vitamine und Spurenelemente wie
- Vitamin A (oder Beta-Carotin), C, E und Selen ebenso wie
- sekundäre Pflanzenstoffe, z. B. Astaxanthin oder OPC (Oligomere Proanthocyanidine) aus Trauben.
Ihre Wirkung in Sachen Verbesserung des Hautbildes ist untersucht.
Christian Ritzer