Die Inhaltsstoffe von Kurkuma wirken antientzündlich

Foto: stock.adobe.com/jintana

Wirkstoffe & Nahrungsergänzung // 09.09.2024

Entzündliche Hauterkrankungen – diese Mikronährstoffe können helfen!

Entzündliche Hauterkrankungen wie Neurodermitis stellen BehandlerInnen immer wieder vor große Herausforderungen. Denn je nach Krankheitsbild wirken sich ganz unterschiedliche Faktoren auf das Hautbild und die Ausprägung der Symptome aus. Bestimmte Mikronährstoffe können jedoch helfen, das Hautbild zu verbessern.

Die Ursachen für (chronisch) entzündliche Hauterkrankungen reichen von genetischen Faktoren bis hin zur Ernährung. Erfahrungen und Untersuchungen zeigen, dass der Einsatz bestimmter Mikronährstoffe eine vielversprechende Unterstützung in ihrer Behandlung sein kann. Hierbei gibt es unterschiedlichste Ansätze, die sich je nach individueller Ausprägung miteinander kombinieren lassen.

Welche Rolle spielen Omega-3-Fettsäuren?

Ganz gleich, um welche entzündliche Hauterkrankungen es sich im jeweiligen Fall handelt – ob Psoriasis, atopisches Ekzem oder andere: Die Neigung des Körpers zu einer Entzündungsreaktion kann durchaus auf eine Dysbalance im Mikronährstoff-Haushalt zurückgehen. Hierbei spielt insbesondere ein Klassiker aus der orthomolekularen Medizin eine besonders wichtige Rolle: Omega-3 Fettsäuren. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind Bestandteil von allen Zellmembranen, haben eine Funktion im Entzündungsstoffwechsel und eine Bedeutung für die Aufrechterhaltung des Immunsystems und die Bildung des Nervengewebes. Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören: Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure.

Warum ist das Verhältnis der ungesättigten Fettsäuren wichtig?

In unserer heutigen Ernährung liegt aufgrund unserer modernen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten häufig ein dramatisches Missverhältnis aus Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren (1:20) vor – ideal wäre eine Verhältnis von 1:5. Diese Dysbalance kann in unserem Körper zu einer Ausprägung von niedergradigen Entzündungen (silent inflammation) führen. Liegt eine individuelle Veranlagung zu chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen vor, kann dies als eine wichtige Ursache zur Ausprägung oder Verschlimmerung von Symptomen ausgemacht werden. Hilfreich ist hier neben einer Ernährungsumstellung eine gezielte Supplementierung mit Fischöl oder Algenöl.

Aus diesem Grund ist aus therapeutischer Perspektive Fischöl zur Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen vorzuziehen, da es im Vergleich zu Algenöl einen doppelt so hohen EPA-Anteil aufweist. Der Omega-3 Status kann z. B. mit einem Text (Bestimmung des HS-Omega-3 Index) erfolgen, der ggfs. sogar von zu Hause aus durchgeführt werden kann.

Welche Pflanzenstoffe wirken Entzündungen entgegen?

Im Spektrum der Mikronährstoffe gibt es einige bewährte pflanzliche Extrakte, die ihre Berechtigung in mehreren Studien unter Beweis gestellt haben. Allen voran sprechen wir hier von Kurkuma bzw. den darin enthaltenden Curcuminoiden. Bekannt aus Trendgetränken wie der „goldenen Milch“ ist Kurkuma heute nicht mehr aus dem Bereich der Nahrungsergänzungsmittel wegzudenken. Die Wirksamkeit der Gelbwurzel, die bereits seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin verwendet wird, steht außer Zweifel und wird z. B. bereits erfolgreich zur Behandlung von arthritischen Beschwerden genutzt.

Kurkuma am besten kombiniert

Wirft man einen genaueren Blick auf den Wirkungsmechanismus der in Kurkuma enthaltenden sekundären Pflanzenstoffe, zeigt sich, dass sie allgemein antientzündlich wirken – unabhängig vom genauen Wirkungsort. Ihr Einsatz ist daher auch bei entzündlichen Hauterkrankungen sinnvoll.

Tipp: Achten Sie darauf, einen Kurkumaextrakt mit hohem Curcuminoid-Anteil zu wählen. Um die Bioverfügbarkeit des Pulvers im Körper zu verbessern, sollte es eine Kombination mit schwarzem Pfeffer (Piperin) enthalten. Gute Begleiter können außerdem pflanzliche Enzyme sein. Allen voran Papain aus der unreifen Frucht der Papaya oder Bromelain, das auch als Ananasenzym bekannt ist.

Entzündungshemmender Weihrauch

Weihrauch spielt eine wichtige Rolle wenn es darum geht, die Entzündungsneigung zu reduzieren. Weihrauch (Olibanum) enthält als wichtigste Wirksubstanzen Boswellia-Säuren und ätherisches Öl. Boswellia-Säuren hemmen ein Enzym, das eine Rolle bei Entzündungsprozessen spielt und wirkt diesen so entgegen. Weihrauch hat also ein ähnliches Wirkungsspektrum wie Kurkuma. Ursprünglich wurde Weihrauch vornehmlich zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt. Heute wissen wir, dass dieser pflanzliche Nährstoff ein viel breiteres Einsatzgebiet hat – u. a. auch die Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen.

Welche Mikronährstoffe helfen noch?

Bei Indikationen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis gibt es Mikronähstoff-Klassiker, die sich über Jahre bewährt haben. Dazu zählen insbesondere Zink und Vitamin D3.

Immer wieder B-Vitamine werden verabreicht. Dabei ist folgendes zu beachten: Die Dosierungen der B-Vitamine sollte moderat sein! Denn eine dauerhaft hohe Dosierung einiger B-Vitamine – insbesondere von Vitamin B12 – kann die Zytokin-Produktion erhöhen und damit zu einer Entzündungsreaktion führen.

Entzündliche Hauterkrankungen ganzheitlich behandeln

Um (chronisch) entzündliche Hauterkrankungen ganzheitlich zu behandeln gehört mehr dazu, als der rein entzündungsorientierte Einsatz von Mikronährstoffen. Häufig sind es ganze Organe, die sich aufgrund einer eingeschränkten Funktion oder eines schlechten Zustandes negativ auf den Organismus auswirken – und damit auf die Haut. Besonders zu erwähnen ist hier der Darm. Werden Mikronährstoffe in der Behandlung eingesetzt, sollte daher immer mit einem weiten Blickfeld an die Thematik herangegangen werden. Im Fokus steht immer die individuelle Betrachtung der KundInnen! Ebenso müssen die wichtigsten Einflussfaktoren für die Erkrankungsform identifiziert werden.

Mehr über faszinierende Wirkstoffe in der Hautpflege lesen Sie hier!

Christian Ritzer

hat den Masterstudiengang im Fach „Mikronährstofftherapie & Regulationsmedizin, MMA“ absolviert. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der Entwicklung hochwertiger Mikronährstoffpräparate.