Weniger Tierversuche
Ab dem 1. Mai 2021 sind in der Volksrepublik China Tierversuche für importierte Kosmetikprodukte nicht mehr verpflichtend – allerdings mit einigen Einschränkungen.
Bisher durfte nur bei in China produzierten und verkauften Kosmetika für den normalen Gebrauch auf Tierversuche verzichtet werden. Für alle aus dem Ausland importierten Kosmetikprodukte hingegen waren solche verpflichtend, chinesische Behörden haben diese in Tierversuchen getestet. Nun hat die nationale Regierung die neue Kosmetik-Richtlinie CSAR (Cosmetics Supervision and Adminstration Regulation) auf den Weg gebracht. Diese sieht vor, dass ab dem 1. Mai 2021 importierte Kosmetikprodukte der Kategorie „Non-Special Use“ (z. B. Shampoo, Duschgel, Körperlotion, Make-up) nicht mehr an Tieren getestet werden brauchen, um in der Volksrepublik vermarktet werden zu können. “Das eröffnet nicht nur den Markt für viele verantwortungsvolle und ethische Hersteller, die bisher nicht aus Tierschutzgründen nicht nach China exportierten, es ermöglicht auch der chinesischen Bevölkerung, sich aus dem dann größer werdenden Angebot für ein tierleidfreies Produkt zu entscheiden”, so die Diplom-Biologin Julia Radzwill von Ärzte gegen Tierversuche e. V.
Es gibt Ausnahmen
Zwar begrüßen Organisationen wie Peta und Ärzte gegen Tierversuche e. V. diesen ersten Schritt hin zu mehr tierversuchsfreier Kosmetik, doch beide machen auch auf Ausnahmen in der Tierversuchsvorschrift aufmerksam. So müssen für den Verzicht auf Tierversuche z. B. der Nachweis eines GMP-Zertifikates (Good Manufacturing Practice) und umfängliche Daten zu Sicherheitstestungen vorgelegt werden. Ausgenommen von der Befreiung sind zudem Baby- und Kinderprodukte sowie Produkte mit neuen Inhaltstoffen. Auch für Produkte der Kategorie „Special Use“ müssen Hersteller für die Vermarktung in China weiterhin Tierversuche durchführen lassen. Zu dieser Kategorie zählen z. B. Kosmetikprodukte wie Whitening-Präparate, Sonnenschutzmittel, Haarfärbemittel, Dauerwellenprodukte oder auch Mittel gegen Haarausfall.
Quellen: Ärzte gegen Tierversuche e. V. / Peta Deutschland e. V.