TikTok-Trend “Glass Skin” – die perfekte Illusion?
Um eine ebenmäßige, feinporige Haut zu bekommen, die durchscheinend ist wie Glas, nehmen Südkoreanerinnen eine aufwendige Pflegeroutine in Kauf. Ob Glass Skin, der neueste TikTok-Trend aus Fernost, auch für Europäerinnen geeignet ist, hinterfragt Expertin Sarah White.
Glass Skin – eine Haut so fein, dass sie fast gläsern wirkt: Dabei handelt es sich um einen weiteren Skincare-Trend aus Südkorea, dem besonders auf TikTok nachgeeifert wird. Ziel ist es, ein perfektes Hautbild zu erhalten: gut durchfeuchtet, klar und „glowy“, mit ebenmäßigem Hautton, frei von Unreinheiten und Rötungen und mit nahezu unsichtbaren Poren. Eine Haut völlig frei von Makeln.
K-Beauty erobert die Welt
Mit Begeisterung spricht die Beauty-Welt immer wieder von koreanischer Hautpflege, welche mittlerweile auch großen Einfluss auf unsere Produktauswahl hat. Koreanerinnen fallen durch ihr besonders strahlendes Hautbild auf und gelten daher als Vorbild. Macht es also Sinn, dass wir uns die Hautpflegeroutine aus Südkorea abschauen? Jein!
Denn es gibt ethnische Unterschiede im Hautaufbau. Vor allem im asiatischen Raum sind Männer und Frauen mit tendenziell dickeren Hautschichten und einer höheren Robustheit und Widerstandskraft gesegnet. Für „Glass Skin“ ist eine umfassende Pflegeroutine notwendig, mit vielen Cremes, Seren, Fluiden, Tonern, Gesichtsmasken und Fruchtsäurepeelings. Dies kann empfindliche Haut, wie sie in unseren Breiten häufiger vorkommt, aus dem Lot bringen.
Außerdem ist das Aussehen der Haut neben äußeren auch von inneren Faktoren abhängig. Viele sind genetisch bestimmt und lassen sich auch bei perfekter Hautpflege nur bedingt regulieren. Dazu zählt zum Beispiel die Porengröße, welche für Glass Skin von besonderer Relevanz ist. Zwar lassen sich Poren mit den richtigen Maßnahmen optisch verfeinern, ein völlig porenloses Gesicht ist aber definitiv nicht möglich. Leider eifern aufgrund dieses Trends aber viele genau dieser porenfreien Haut nach und Filter gaukeln ein Ideal vor, welches nicht existiert. Dieser Perfektionsdruck kann dazu führen, dass zu viel ausprobiert und die eigene Haut mit der von anderen verglichen wird und so die Unzufriedenheit steigt. Dabei soll Hautpflege doch eigentlich zu mehr Wohlgefühl führen!
Sarah White