Kosmetik-Trend Upcycling
Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Zero-Waste (Null Abfall) sind in der Kosmetik angekommen, Hersteller suchen immer häufiger nach innovativen Wegen. Eine richtungsweisende Lösung ist das Upcycling, die Wiederverwertung von Nebenprodukten und Produktionsabfällen.
Wertvolle Rohstoffe
Natürliche Rohstoffe werden zu Extrakten, Körperölen, Peelings oder Emulsionen verarbeitet und liefern die Basis für originelle Behandlungskonzepte. Bei der Herstellung ökologischer, upgecycelter Beauty-Öle kommen auch Nüsse zum Einsatz. Sie fallen als Nebenprodukte bei der Produktion von Lebensmitteln an und kommen als sogenannte Bruchware zum Upcycling. Für den Handel sind sie zu klein, zu unförmig oder beschädigt. Kein Problem für die Ölpressung! Die wertvollen Rohstoffe eignen sich wunderbar für Körperöle wie Aprikosenkern-, Granatapfelkern-, Walnuss- oder Sanddornfleischöl. Bei der Pressung fallen erneut Rückstände an, die im nächsten Schritt zu Mandel-, Walnuss- oder Aprikosenkernpulver für Packungen und Peelings weiterverarbeitet werden können.
Peelings und Extrakte
Besonders fein und hautschonend sind gemahlene Oliven- und Argankernpulver. Kreativ ist die Verarbeitung gemahlener Fruchtsamen von Erdbeeren und Kiwis für Peelingemulsionen und visuelle Effekte in Seren und Gelen. Auch gemahlene Zitronen- und Orangenschalen eignen sich für feine Körper- und Gesichtspeelings. Neben kosmetischen Ölen und Pulvern werden aus aussortiertem Fruchtfleisch, Blättern und Samen sogar wirkungsstarke Extrakte gewonnen, etwa Kastanien- und Artischockenextrakte zur Hautstraffung und zuckerhaltige Wirkstoffe aus der Avocadofrucht für die Pflege empfindlicher Haut.
Kaffeesatz und Kakao
Beauty-Wirkstoffe liefern auch heimischen Pflanzen: Wasserlösliche Extrakte aus bisher ungenutzten Kastanienschalen sollen Falten reduzieren sowie die Elastizität und Spannkraft der Haut erhöhen. Das bekannteste Upcycling-Beautyprodukt ist Kaffeesatz bzw. Kaffeeöl. Hier gibt es ganze Produktlinien für Gesicht und Körper. Kaffeeöl aus gepresstem Kaffeepulver ist reich an Linolsäure und Antioxidantien. Es wirkt stabilisierend auf die Hautbarriere und aktiviert die körpereigene Kollagenproduktion. Beschädigte Kakaobohnen werden für Reinigungsprodukte und Kosmetika verwendet.
Neben Lebensmitteln werden auch Abfälle der Möbelindustrie wie Rinden oder Holzspäne fürs Beauty-Upcycling genutzt. Aus Baumrinden gewonnene ätherische Öle wie Zedernöl oder Vanille-aromate sind Bestandteile von Parfums. Extrakte aus Olivenbaumblättern, die bei der Olivenölherstellung übrigbleiben, kommen der Haut in Form von feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen zugute.