Happy Birthday, Chanel N°5!
Ein Klassiker wird 100: Für Coco Chanel war es zu Beginn ihrer Karriere unvorstellbar, ein Parfüm überhaupt auch nur anzubieten. Doch dann ließ sich die ebenso eigenwillige wie begnadete Modeschöpferin überzeugen und brachte im Jahr 1921 unter ihrem Namen eine zeitlose Duftkreation heraus.
Was aus einer Liebschaft nicht so alles entstehen kann: Anfang der 1920-er Jahre war Coco Chanel mit dem russischen Großherzog Dmitri Pawlowitsch Romanow liiert – ein Schürzenjäger aus dem Hochadel, der in Cannes den Grundstein für die Entwicklung eines Beauty-Evergreens legte. Er stellte Mademoiselle den Parfümeur Ernest Beaux vor, der damals noch für den Parfümhersteller Chiris tätig war. Das Unternehmen aus dem provenzalischen Grasse hatte Ende des 19. Jahrhunderts die Moskauer Parfümfirma Alphonse Rallet & Co. übernommen, ihres Zeichens ein Hoflieferant des russischen Zaren. Beaux hatte 1912 als Reminiszenz an Katherina die Große eine Duftkomposition kreiiert, die er Coco Chanel vorstellte. Gemeinsam entwickelten sie diese weiter und 1921 brachte die französische Mode-Ikone ihr erstes Parfum schließlich heraus. Dessen Zusammensetzung war und ist komplex, es enthält u. a. Maiglöckchen, Jasmin, Rose, Neroli und Tonkabohne.
Ein limitiertes Geschenk wurde zum “Renner”
Zunächst war es nur als Weihnachtspräsent für ihre besten Kundinnen gedacht. Doch die waren von dem Duft derart begeistert, weshalb die Nachfrage stieg. Diese wurde dann ab dem Jahr 1922 befriedigt, denn hier erfolgte schließlich die offizielle Markteinführung von Chanel N°5. Die Liste der prominenten Fans ist lang, neben den Schauspielerinnen Catherine Deneuve und Nicole Kidman betupfte sich auch die unvergessliche Marilyn Monroe mit dem erlesenen Duft aus dem minimalistischen Flakon. Ihr Statement aus dem Jahr 1954 ist legendär (und war zudem überaus verkaufsfördernd): „Zum Schlafen trage ich nur ein paar Tropfen Chanel Nº5.“
Mademoiselles Glückzahl
Übrigens: Auf die Frage, wie sie ihr erstes Parfüm denn nun nennen wolle, soll Mademoiselle ganz pragmatisch geantwortet haben: „Ich lanciere meine Kollektion immer am fünften Tag des fünften Monats, die Fünf scheint mir Glück zu bringen – daher will ich es Nº5 taufen“. Und tatsächlich hat sich diese Bezeichnung als Glücksbringer erwiesen, denn der Duft in dem puristischen Flakon wurde zu einem weltweiten Erfolg – bis heute.