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Aktuelles // 18.03.2022

Booster für den Stoffwechsel

„Ich habe zugenommen, obwohl ich nicht mehr esse als sonst!“ Der Grund für dieses Phänomen: Mit zunehmendem Alter verbraucht unser Körper weniger Kalorien. Doch es gibt Tricks, um den Stoffwechsel zu aktivieren!

Der Begriff Stoffwechsel wird oft synonym mit Verdauung verwendet. Allerdings geht es bei der Verdauung tatsächlich um das Aufspalten der Nahrung. Mit dem Stoffwechsel ist die Gesamtheit der im Körper ablaufenden biochemischen Reaktionen gemeint, bei denen Stoffe umgewandelt werden. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen:

  • Katabolismus: Stoffe werden zur Energiegewinnung abgebaut
  • Anabolismus: Stoffe werden zur Energiespeicherung aufgebaut

Was wir täglich “verbrennen”

Die Menge der täglich verbrannten Kalorien hängt von unserem Stoffwechsel ab. Dabei macht der sogenannte Grundumsatz 60 % des gesamten Kalorienverbrauchs aus. Der Grundumsatz ist die Energie, die an einem Tag – unabhängig von körperlicher Aktivität – verbraucht wird. Sie wird für überlebenswichtige Prozesse, wie beispielsweise dem Herzschlag, die Atmung und die Zellerneuerung benötigt.

Die Muskelmasse hat einen entscheidenden Einfluss auf den Grundumsatz. Es ist ein aktives Gewebe, das 24 Stunden am Tag Energie verbraucht, selbst während des Schlafens. Deswegen ist es (vor allem) während einer Ernährungsumstellung sehr wichtig, keine Muskelmasse abzubauen.

Durch den Verlust von Muskulatur sinkt der Grundumsatz und es wird schwieriger, das Körpergewicht zu halten oder gar zu verlieren. Andererseits kann durch eine Zunahme der Muskelmasse, etwa durch gezieltes Krafttraining und eine eiweißreiche Ernährung, der Grundumsatz deutlich erhöht werden.

Gesundes Fett, das schlanker macht

Auch das braune Fett beeinflusst den Stoffwechsel, da es ebenso wie die Muskeln ein aktives Gewebe ist. Dieses spezielle Fettgewebe enthält Mitochondrien, also Zellbestandteile, die wie kleine Energiefabriken arbeiten. Sie verbrennen Fett, um Wärme freizusetzen. Das wirkt sich

  • positiv auf den Cholesterinspiegel und die Arteriosklerose (Arterienverkalkung) aus
  • und senkt zudem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Mitochondrien sind dunkel gefärbt und daher der Grund für die Farbe sowie für den Namen dieses Fettgewebes. Doch wie lässt sich dieses aktivieren?

Am besten cool bleiben!

Genauso wie Muskelmasse aufgebaut werden kann, ist das auch beim braunen Fettgewebe möglich. Bislang sind Bewegung und Kälte die bekanntesten Methoden, um das braune Fett zu aktivieren und aufzubauen. Dafür soll man sich theoretisch zweimal täglich je zwei Stunden bei Temperaturen zwischen 17 und 18 Grad aufhalten. Zudem verbrennt der Körper dabei zusätzlich Energie für die Produktion von Wärme. Diese Wärmeproduktion wird auch als Thermogenese bezeichnet (thermo = Wärme, Genese = Entstehung). Die Thermogenese wird u. a. auch durch Baden im kalten Wasser angeregt.

Holger Westenbaum, ps food & lifestyle