After Sun – Pflege nach dem Sonnenbad
After Sun Pflege kann strapazierte Haut nach dem Sonnenbad mit gezielten Wirkstoffen teilweise reparieren und in ihrer Regeneration aktiv fördern. Wie und mit welchen Wirkstoffen, das erfahren Sie von Dr. Julia Mader und Dr. Nini Nielson.
Mittlerweile ist bestens bekannt, dass UV-Strahlung negative Auswirkungen auf die Haut hat. Hierzu zählen sofort sichtbare Schäden wie das Erythem, der „Sonnenbrand“, der vor allem durch die kurzwellige UVB-Strahlung bedingt wird. Neben der sichtbaren Rötung, die häufig auch ein Spannungsgefühl sowie extrem trockene, empfindliche und entzündliche Haut zur Folge hat, heilt dieser Sonnenschaden oft mit einer Schuppung ab. Je nach Ausprägung kann ein Erythem schwerwiegende Folgen haben. In der gesamten Zeit der Akut- und Abheilungsphase ist die Haut weitaus empfindlicher als ohnehin schon und benötigt ein Plus an Schutz und Feuchtigkeit. Zu den Langzeitschäden, die nicht sofort sichtbar sind, zählen vor allem:
- die vorzeitige Hautalterung,
- aktinische Keratosen sowie
- Hautkrebs.
Sie werden durch die langwellige und somit tiefer eindringende UVA-Strahlung hervorgerufen. Bis zu 90 % der vorzeitigen Hautalterung wird durch UV-Strahlung verursacht, weshalb diese Form auch Photoaging bezeichnet wird.
Stress pur für die Haut
Durch regelmäßige ungeschützte Sonnenexposition kann die Haut langfristig austrocknen, der Teint erscheint fahl und unebenmäßig. Zudem wird der Zell-Turnover durch die Auswirkungen der Sonne verlangsamt, sodass Hyperkeratosen und dadurch bedingt verstopfte Talgdrüsen keine Seltenheit sind. Zu den ersten sichtbaren Indikationen für UV-induzierte Hautschäden zählen vor allem Verfärbungen in Form von Hyperpigmentierungen verschiedenster Ausprägung: Die erhöhte Melaninproduktion, ausgelöst durch UV-Strahlung, stellt einen Eigenschutzmechanismus der Haut dar und erfolgt vielfach diffus. Die Folge sind hartnäckige Pigmentflecken, die einen erhöhten Sonnenschutz sowie eine intensive und regelmäßige Behandlung benötigen, um den Teint wieder auszugleichen. Darüber hinaus zerstört die UV-Strahlung das Kollagen und Elastin in der Haut, wodurch die vorzeitige Hautalterung stark vorangetrieben wird – diese ist vielfach irreversibel. Sichtbare Linien, Falten und Volumenverlust sind die Folge.
Schwerwiegende Folgen
Neben den kosmetischen Konsequenzen der UV-Exposition stellen vor allem die aktinischen Keratosen sowie Hautkrebs ein ernsthaftes Risiko dar. Aktinische Keratosen sind die Vorstufe von Hautkrebs, wobei die charakteristischen Wucherungen in rosa, rot bis hin zu bräunlichen, rauen und schuppigen Veränderungen auftreten. Hautkrebs als solches kommt in den unterschiedlichen Formen vor, als Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom oder malignes Melanom.
Setzen wir uns immer wieder ungeschützt der UV-Strahlung aus, so können mit der Zeit an der Zell-DNA irreversible Schäden entstehen. Diese Schäden sorgen schlussendlich für die Veränderung der Zellen bis hin zu Hautkrebs.
Am besten vorbeugen
Die einfachste Art, Sonnenschäden zu verhindern, ist UV-Strahlung zu vermeiden. Da dies in unserem Alltag in Gänze nicht möglich ist, benötigt die Haut daher einen intensiven Schutz. Hierzu zählen der textile Schutz in Form von Hüten, UV-beständiger Kleidung und Tüchern sowie das Tragen von Sonnenbrillen, um die lichtempfindlichen Augen zu schützen. Zudem ist es empfehlenswert, sich vor allem im Schatten aufzuhalten und einen hohen Lichtschutz mit Breitbandfiltern aufzutragen, der gegen UVA- und UVB-Strahlung effektiv wirkt. Unsere Haut verfügt auch über einen eigenen Schutzmechanismus: Trifft UV-Strahlung auf, verdickt sich die Epidermis und es entsteht nach einiger Zeit die sogenannte Lichtschwiele. Dadurch können UV-Strahlen nicht gänzlich ungehindert in die Haut eindringen. Zusätzlich produzieren die Melanozyten, unsere Pigmentzellen in der Epidermis, mehr Melanin. So entsteht neben einer langsamen Bräunung (je nach Hauttyp) ein natürlicher Schutz. Melanin ist in der Lage, einen Teil der UV-Strahlung zu absorbieren, wodurch weniger Strahlung in die Haut penetriert und dort die Zellen schädigt. Diese Hautschutzmechanismen haben allerdings ihre Grenzen, weshalb ein zusätzlicher Schutz von außen in Form von Sonnenschutzprodukten immer notwendig ist. Der Verzicht auf Solarienbesuche wirkt ebenfalls positiv, um UV-Schäden in der Haut zu vermeiden.
Von Dr. Julia Mader & Dr. Nini Nielson | Fotos: stock.adobe.com/ViktoriiaNovokhatska
Dr. Julia Mader, Dr. Nini Nielson
Die promovierten Kosmetikwissenschaftlerinnen Dr. Nini Nielson und Dr. Julia Mader führen seit 2019 eine gemeinsame Beratungsagentur für Kosmetikfirmen. Mit SKŌUD Skin Health haben sie ihr Forschungswissen zur Gesunderhaltung der Haut erstmals in Form einer eigenen Kosmetiklinie zugänglich gemacht.