Das aus Meeresfenchel gewonnene Samphira-Öl wirkt Retinol-ähnlich

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Naturkosmetik // 09.07.2024

Samphira-Öl in der Hautpflege

Samphira-Öl – hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich ein lipophiler Extrakt aus dem Meeresfenchel mit faszinierenden kosmetischen Eigenschaften. Der Trend-Wirkstoff von der Atlantikküste liefert vielversprechende Ergebnisse, besonders im Anti-Aging-Bereich. Die Effekte ähneln denen von Retinol.

Was ist Samphira-Öl?

Der lipophile pflegende Extrakt wird aus Meeresfenchel gewonnen, auch bekannt unter dem Namen Queller. Die algenähnliche Pflanze wächst auf salzhaltigem Untergrund in unmittelbarer Meeresnähe, typischerweise auf Salzwiesen, an Deichen oder auch auf kargem und sandigen Untergrund. Meeresfenchel ist übrigens auch eine ideale Pflanze für Blumenkübel oder Steingärten. Die Pflanze ist reich an Jod, Vitamin C, Mineralien, ungesättigten Fettsäuren und ätherischen Ölen. Kurz: an Ingredienzen mit hohem Hautpflegepotenzial.

Der für Samphira-Öl genutzte Queller wird von Hand geerntet – direkt an der Atlantikküste im Norden der Bretagne. Die anschließende Extraktion erfolgt im Hightech-Verfahren mit sogenanntem „überkritischen CO2” (Kohlendioxid). Das Lösungsmittel wird laut Angaben des Rohstoffherstellers im Sinne einer nachhaltigen Herstellung weiter recycelt.

Wie wirkt Samphira-Öl auf die Haut?

Der ölige Wirkstoff erhöht das epidermale Volumen, stimuliert die Kollagensynthese und regt die Hauterneuerung an. Als pflanzliche Retinol-Alternative und Anti-Aging-Wirkstoff soll er Falten reduzieren und das Hautrelief verfeinern. Für irritierte Haut und Akne eignet sich der Wirkstoff ebenfalls – Reizungen oder Unverträglichkeiten sind bei sachgemäßer Anwendung nicht bekannt. Zudem hat Samphira-Öl einen positiven Einfluss auf Hautrötungen und die Melaninsynthese. Das Trend-Öl liefert also viele Möglichkeiten für innovative Produkte, effektive Kombinationen und Anwendungen.

Samphira-Öl gehört wie das pflanzliche Bakuchiol zu den retinolähnlichen Wirkstoffen. Es eignet sich optimal für einen Einsatz in der Naturkosmetik. Geläufige INCI-Bezeichnungen sind Capryl/Caprin-Triglycerid und Crithmum maritimum Extract. Verarbeitet wird das Öl in Seren, Ampullen, Emulsionen und Hautölen. Die empfohlene Wirkstoffkonzentration liegt bei rund 0,25 Prozent und ist abhängig von der Art der Formulierung sowie weiteren Ingredienzen. Diese können sich unter Umständen in ihrer Wirkung verstärken. So ist z. B. in einem Kombi-Konzentrat mit Parakresse, Samphira-Öl und Vitamin C. Hier liegt der Fokus auf der Aktivierung der Kollagensynthese und Hautglättung.

Welche Wirkstoffe passen zu Samphira-Öl?

Welche Wirkstoff am besten miteinander funktionieren, hängt vom Behandlungsziel ab. Samphira-Öl wird bisher vor allem in Anti-Aging-Produkten eingesetzt. Die folgenden oder ähnlichen Kombinationen sind bereits auf dem Markt verfügbar. Mit ….

  • Hyaluronsäure oder Algen-Extrakt zur Erhöhung der Hautfeuchte
  • Bakuchiol oder Parakresse zur Hautglättung
  • Coenzym Q10 zur Regeneration und zum Hautschutz
  • Vitamin C zur intensiven Stimulation der Kollagensynthese
  • Strohblumenextrakt (Helichrysum Flower Extract) gegen Irritationen und Rötungen
  • barrierestärkenden Ölen wie Traubenkern-, Jojoba-, Kaktusfeige- oder Baobaböl.

Effektiv beim Anti-Aging

Um die Wirkung auf die Hautregeneration und die Kollagensynthese zu untermauern, liefert der Hersteller eigene Testergebnisse. In-vitro- und In-vivo-Studien belegen Einflüsse auf den Alterungsprozess, die Hydratation, die Melaninsynthese und auf Entzündungsprozesse. Der Wirkstoff wurde an biotechnologischen Hautmodellen getestet und an Probanden. Die Resultate nach mehrwöchiger Verwendung: eine festere Epidermis als Folge der gesteigerten Kollagenproduktion und ein sichtbar verfeinertes Hautrelief.

Feuchtigkeit bewahren, die Hautbarriere schützen

Weitere Studien zeigten außerdem: Samphira-Öl kann bei regelmäßiger, 14-tägiger Anwendung den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) der Epidermis messbar reduzieren. Der TEWL ist ein relativ sicheres Indiz für den Zustand der Hautbarriere. Erste Erfolge ließen sich bereits nach 96 Stunden nachweisen (bei zweimaligem Auftragen pro Tag). Die Wirkstoffkonzentration der verwendeten Formulierungen lag zwischen 0,05 bis 0,1 Prozent.

Der Wasserverlust blieb auch nach dem Absetzen der Hautpflege über einen längeren Zeitraum konstant. Demnach aktiviert Samphira-Öl nicht nur die Kollagenproduktion, sondern verlangsamt auch den Abbau von Kollagen. Ein Effekt, den wir auch von Retinol kennen.

Wie hilft Samphira-Öl der Haut?

  • Es glättet die Hautstruktur,
  • reduziert die Faltentiefe, insbesondere im Bereich der Krähenfüße,
  • mildert Poren und verfeinert den Teint (Glow-Effekt),
  • hat aufhellende Effekte
  • erhöht die Geschmeidigkeit der Haut
  • beruhigt gereizte Haut, z. B. nach Aknebehandlungen oder bei UV-Stress (After Sun-Pflege).

Alternative zu Retinol

Retinol wird gegen vorzeitige Hautalterung, zur Faltenreduzierung und bei bestimmten Akneformen eingesetzt. Retinol wirkt zellschützend und stimuliert wie Samphira die Kollagenproduktion. Bei zu Akne neigender Haut verfeinert es die Poren und reguliert den Talgfluss. Ein weiterer Anwendungsbereich sind Hyperpigmentierungen.

Fazit: All diese Eigenschaften treffen, teilweise in abgeschwächter Form, auch auf das Samphira-Öl zu. Nach welchem Zeitraum und in welcher Intensität hängt ab vom individuellen Hautbild, der Wirkstoffkonzentration, der Kombination mit verstärkenden Substanzen und der Zusammensetzung der Grundlage (Emulsion, Gel, Öl).

Elke Klein

hat Gesundheitswissenschaften studiert und war lange im Marketing und in der Entwicklung kosmetischer Produkte tätig. Sie ist selbstständig in der digitalen PR, betreibt den Blog Cline Cosmetics und unterstützt Beauty-UnternehmerInnen auf ihrem Weg zu digitaler Sichtbarkeit.