Safran: Edles Gewächs mit Beauty-Potenzial
Die fliederfarbene Blüte des Crocus sativus birgt eine Kostbarkeit, die als teuerstes Gewürz der Welt gilt: Safran. Die beste Qualität kommt aus dem Iran, in Europa wird er z. B. in Spanien kultiviert. Wie sieht es eigentlich mit seinem Beauty-Potenzial aus?
Die Blume der Gesundheit
Uns allen ist das edle Gewürz als Backzutat bekannt. Aber Safran hat durchaus auch Beauty-Potenzial. Das geht zum einen aus mehreren Studien hervor, zum anderen wird das kostbare Gut schon seit Jahrhunderten als wirksames Heil- und Schönheitsmittel gehandelt. So gilt diese Krokusart in Spanien als „flor de la salut“, als Gesundheitsblume. Aus dem Gewürzregal kennen wir die feinen rötlichen Fäden, die in kleinsten Mengen verkauft werden, um den Preis nicht ganz so unerschwinglich wirken zu lassen. Immerhin kann ein Kilogramm des für die orientalische Küche so typischen Gewürzes bis zu 7 000 Euro kosten. Das hat seinen Grund, denn für ein einziges Gramm Safran benötigt man die getrockneten orangeroten Stempelfäden (auch Narbenschenkel genannt) von 150 Blüten der Krokusart Crocus sativus, die in trockenen, heißen Klimazonen gedeiht. Für die Ernte in der kurzen Blütezeit von Ende Oktober bis Anfang November sind Geschwindigkeit und Sorgfalt Trumpf. Jedes Pflänzchen muss einzeln geerntet werden, um dann der zart-lila Blüte die drei Stempelfäden zu entnehmen.
Vielfältiges Wirkspektrum
Wissenschaftlich betrachtet sind Aussehen und Geschmack der Heilpflanze auf den Bitterstoff Pinocrocin, den Farbstoff Crocin und den Aromastoff Safranal zurückzuführen. Alle drei Substanzen sind für die bereits seit der Antike bekannten medizinischen Eigenschaften des Safrans mitverantwortlich. So sollen die kostbaren Stempelfäden die Entwicklung von Krebs verhindern können, gegen Depressionen und Demenz helfen, für erholsamen Schlaf sorgen, aphrodisierend wirken, die Vitalität steigern und Wunden heilen. Außerdem soll Safran dank der Inhaltsstoffe Crocin und Safranal den Blutdruck senken, sich günstig auf den Cholesterinspiegel auswirken sowie die Aufnahme von Sauerstoff in den Körperzellen verbessern. Darüber hinaus weist das Gewürz auch noch eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung auf. In der Homöopathie und in der ayurvedischen Medizin wird Safran ebenfalls eingesetzt – vor allem bei Verdauungsproblemen, Atembeschwerden, Asthma oder Husten.
Bei unreiner Haut und Hyperpigmentierung
Auch in der Kosmetik spielt Safran eine wichtige Rolle. Zum Einsatz kommt er bei Hautunreinheiten, als Peeling sowie bei Hyperpigmentierung, gegen dunkle Hautflecken oder Sommersprossen, die durch überschüssige Pigmente oder Melanin verursacht werden. Eine Humanstudie aus dem Jahr 2013 konnte nachweisen, dass die Wirkstoffe von Safran ein Zuviel an Melanin reduzieren können, indem sie die Tyrosinase unterdrücken, ein für die Melaninproduktion unerlässliches Enzym. Die in den Narbenschenkeln enthaltenen stark antioxidativ wirkenden Carotinoide Crocin und Crocetin sollen einer anderen Studie zufolge Hautschäden reparieren und die allgemeine Zellgesundheit gewährleisten. Neben ihrer antioxidativen Wirkung kann die Heilpflanze helfen, Rötungen, Entzündungen und sogar Akne zu mildern, denn Safran enthält auch Vitamine wie B1, B2, B3, B6 und B9. Diese helfen der Haut, Giftstoffe auszuscheiden, wirken im Verband mit anderen Inhaltsstoffen von Safran reinigend, antibakteriell und klärend, reduzieren Unreinheiten und sorgen für einen strahlenden Teint. Mehrere Studien konnten außerdem nachweisen, dass die Wirkstoffe der Safranstempel die Zellproduktion anregen können. Als Anti-Aging-Inhaltsstoff ist Safran inzwischen weltweit in zahlreichen Kosmetika zu finden.
Beate Kuhn-Delestre