Rotlicht – so wirkt es auf Haut und Psyche
Rotlicht ist bewährt als Hausmittel bei Erkältungen und Gelenkbeschwerden. Doch auch auf unsere Haut hat es positive Auswirkungen: Es verbessert die Wundheilung und hat Anti-Aging-Effekte. Dr. med. Stefan Duve, Dermatologe und Mitgründer des Haut- und Laserzentrums an der Oper in München, erklärt hier die positiven Wirkungen von Rotlicht auf den Organismus.
Warum ist Licht so wichtig?
Für unsere Gesundheit ist Licht essenziell. Natürliches Sonnenlicht liefert unserem Körper Energie, damit er über die Haut Vitamin D produzieren kann – was für das Immunsystem, die Knochen und Zähne wichtig ist. Darüber hinaus hat Licht eine aktivierende Wirkung: Es sorgt dafür, dass die Organe optimal aufeinander abgestimmt arbeiten, es steigert die Motivation und hilft uns dabei, besser zu funktionieren und zu kommunizieren. Und: Licht hebt die Laune und vermittelt uns ein angenehmes, warmes Gefühl.
Genau diesen Effekt macht sich die Medizin mithilfe von Infrarotlicht bzw. Infrarotlampen zunutze. Sie senden ein spezielles, wärmendes Licht aus, das tief in die Haut und die darunter liegenden Muskeln eindringt, dort für Entspannung sorgt, die Durchblutung fördert und Schmerzen lindert. Als Heil- und Therapiemittel vor allem bei Erkältungen, Entzündungen oder Gelenkbeschwerden hat Infrarotlicht sich längst bewährt. Außerdem wärmt es Säuglinge nach der Geburt – was für seine Sicherheit spricht.
Wie wirkt Rotlicht auf den Organismus?
Auch die Haut profitiert von Rotlicht, wobei hier die wärmenden Spektralanteile herausgefiltert werden sollten, da zu viel Wärme die Haut belasten kann. Im Vergleich zu UV-Licht dringt das rote Licht tief in die Haut ein und regt dort zahlreiche biopositive Prozesse an. Die NASA nutzt das rote Licht bereits seit Jahrzehnten, um vor allem die Wundheilung von Astronauten zu verbessern. Das rote Licht hat zahlreiche positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit: es erhöht die Blutzirkulation und kurbelt den Stoffwechsel sowie das Lymph- und Immunsystem an. Und weil Entzündungsprozesse zu vorzeitiger Hautalterung führen, ist Rotlicht auch für seinen Anti-Aging-Effekt begehrt und beliebt.
Studien haben außerdem gezeigt, dass Rotlicht die Mitochondrien ankurbeln, die Kraftwerke unserer Hautzellen. Kein Wunder, dass es in der medizinischen Kosmetik immer öfter eingesetzt wird. Besonders beliebt ist aktuell die Ganzkörper-Rotlicht-Anwendung für die ästhetische Praxis. Dank des ersten Rotlicht-Ganzkörpergeräts für Well-Being und Well-Aging ist ein nicht-invasives und risikoarmes Treatment möglich, das effektiv gegen Falten und Pigmentstörungen wirkt, müder, schlaffer Haut neue Energie spendet und die Wundheilung unterstützt.
Rotlicht für den ganzen Körper
Bereits in der Antike wurde Licht von Medizinern gezielt eingesetzt, beispielsweise um Stoffwechselerkrankungen zu kurieren oder um das Abheilen von Wunden zu fördern. Die heilende und stärkende Wirkung des Lichts ist also lange bekannt. Viele Menschen kennen und nutzen klassische Rotlicht-Glühlampen auch, um Erkältungsbeschwerden zu lindern oder ihren Schlaf zu fördern. Über die Jahre und Jahrzehnte hat sich die Technologie aber natürlich wesentlich weiterentwickelt.
Mittlerweile gibt es sogenannten nicht-thermische Geräte, die ohne störende Wärmeanteile arbeiten. Dafür verfügen sie über eine höhere Leistungskapazität sowie besseren Anwendungskomfort. Außerdem können mithilfe des Ganzkörpergeräts der komplette Körper gleichzeitig behandelt und unterschiedliche Indikationen bedient werden. Egal, ob Entspannung oder leichte Hautstraffung – mit nur einem Gerät lassen sich mehrere Dienstleistungen gleichzeitig anbieten.
In den letzten Jahren haben sich Rotlicht-Anwendungen weltweit insbesondere durch Rotlicht-Masken für das Gesicht bewährt. Vor allem in Brasilien und Asien wird Rotlicht als ergänzende Therapieform häufig angewendet und auch in New York und natürlich der Filmfabrik Hollywood ist der Trend sehr groß.
Mit Anti-Aging-Wirkung
Durch die neue Möglichkeit der Ganzkörperbehandlung wird das Anwendungsspektrum nun sogar noch größer.
- Rotlicht sorgt für eine bessere Durchblutung der Haut, was wiederum eine bessere Nährstoffversorgung und eine Aktivierung des Stoffwechsels zur Folge hat. So werden u. a. auch die kleinen Blutgefäße aktiviert – mit positiven Effekten auf die Hautalterung.
- Rotlicht begünstigt außerdem die Tätigkeit der Fibroblasten, die vermehrt Kollagen und Elastin erzeugen. Auch das führt zu glatterer und strafferer Haut.
- Auch das Erscheinungsbild von Pigment- und Altersflecken kann durch die Einwirkung von Rotlicht verbessert werden. Das geschieht zum einen durch die Ankurbelung der Zellerneuerung, zum anderen durch die Regulation der Melanin-Produktion. Sie bedingt eine Aufhellung der Hautstellen mit unerwünschter Überpigmentierung.
Der für die Hautverjüngung besonders effektive Strahlungsbereich des Rotlichts beträgt ca. 630 bis 660 Nanometer.
Generell empfehlen sich maximal drei Ganzkörper-Rotlichtbehandlungen à 20 Minuten pro Woche. Da die Hautbeschaffenheit von Patient zu Patient verschieden ist, sollte vorab immer ein ausführliches Beratungs- und Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Arzt stattfinden.
Die Anwendung kommt dabei den Wünschen und Erwartungen von Patienten entgegen. Denn kurzweilige Lunchtime-Treatments ohne Downtime, also anschließende Ausfallzeiten, sind äußerst beliebt.