Kräuter-Wellness
Naturkosmetik und Körperanwendungen mit dem reinen Guten aus der Natur sind im Kommen. Natur gibt Kraft und wirkt auf vielen Ebenen. Auch immer mehr Spas und Wellness-Hotels nutzen den Reiz der Heilpflanzen für Angebote zum Mitmachen und Entspannen.
Kurse, wie individuelle Kräuterpflege für zu Hause hergestellt werden kann, locken als Zusatzangebot mit Langzeit-Nachwirkung in einige Spas. Verbunden mit dem hilfreichen Nutzen von Lavendel, Rosmarin, Brennnessel, Weihrauch und Co. ist jahrtausendealtes Wissen und Vertrauen aus Erfahrung. Heute werden Kräuter neben der heilenden Wirkung gezielt zum Wohlfühlen eingesetzt. Kräuterwickel, Massagen mit Kräuterölen oder Kräuterbäder unterstützen die persönlichen Wünsche nach Entschlackung, Straffung, Stoffwechselregulierung und Wohlfühlen ebenso, wie belebende, entspannende oder stimmungsaufhellende Düfte mit Kräuteressenzen oder Tees.
Wirkstoffwunder Edelweiß
Kräuterexpertin Andrea Vogt, die Kräuterwanderungen, Workshops für Naturkosmetik und Kochen mit Wildkräutern anbietet, rät: „Welche Kräuter für die Haut genutzt werden sollten, hängt vom Hauttyp ab. Für unreine und fettige Haut eignen sich zum Beispiel Spitzwegerich, Schafgarbe, Aloe vera, Kamille oder Rosmarin. Für trockene und empfindliche Haut sind Öle aus Rosenblüten, ergänzt etwa mit Lavendelöl, optimal. Alleine Kräuter aufzutragen bringt wenig, wenn nicht auch die Ernährung stimmt. Hier sind ein ergänzender Entspannungstee und natürlich die dazu passende Ruhe zu empfehlen.“ Einige Hotels bauen ihre Kräuter und Pflanzen selbst an, so auch „Das Kranzbach“ bei Garmisch-Partenkirchen. Seit fünf Jahren betreut Susanne
Erhart den dortigen Kräutergarten. Die Pflanzenenthusiastin ist von einer Blume und deren Wirkung besonders begeistert. „Für die Anwendungen im Spa haben wir vor drei Jahren begonnen, Edelweiß selbst zu ziehen. Das Edelweiß ist an seinem Standort extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt: Sonneneinstrahlung oder Kälte. Die dadurch gebildeten speziellen Wirkstoffe gleichen wunderbar die Haut aus. Das von uns damit hergestellte Öl ist eines meiner Lieblingsöle und im Spa sehr gefragt.” Weitere Kräuter finden im Spa Anwendung in Massageölen oder als Getränk, individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Gäste abgestimmt.
Jambula-Rinde
„Wie Kräuter bisher verwendet wurden, ist gut und hilfreich“, so Paul Haslauer von der Spa-Forschung GmbH. „Wir sollten aber weiterdenken und über bestehende Anwendungen hinausgehen.“ So wird kontinuierlich nach neuen Wegen gesucht, die vorhandenen Naturmaterialien noch wirkungsvoller und in verschiedenen Anwendungsformen zu nutzen. Der Pionier der Spa-Branche konzentriert sich auf ganzheitliche Anwendungen, die über das reine Auftragen von Kräuteressenzen hinausgehen und in der Wirkung potenziert sind. „Durch spezielle Aufbereitung und Applikationstechnik erreichen wir etwa bei der Jambula-Rinde, die bei Diabetes 2 Anwendung findet, eine nachgewiesene Reduzierung des Blutzuckerspiegels um 30 Prozent. Mit herkömmlicher Verarbeitung waren die Ergebnisse im minimalen Null-Bereich. Dies als Beispiel für die Wirksamkeit neuer Techniken mit altbewährten Pflanzen.“ Kleine Pflanze, große Wirkung. Egal ob als Tee, Öl, Duft, Packung, Augenschmaus oder Naschwerk – mit entsprechender Dosierung und neuen Anwendungsformen ist die Natur im Spa zeitlos präsent und gefragt.
Cornelia Klamm