Nahrungsergänzungsmittel: Gesundes Erfolgsrezept
Die Haut von außen pflegen und von innen unterstützen: Nahrungsergänzungsmittel können die Behandlung im Institut sinnvoll ergänzen. Das Angebot an entsprechenden Produkten ist riesig: Christian Ritzer, Geschäftsführer und Schulungsleiter der Anusan GmbH erklärt, worauf es bei der Auswahl ankommt.
Nahrungsergänzungsmittel fristen schon lange kein Schattendasein mehr in ganzheitlich arbeitenden Kosmetikinstituten.
Gab es Kapseln, Tabletten und Pulver vormals hauptsächlich in Apotheken, Drogerien oder im Discounter zu kaufen, findet man sie nun vermehrt in den Verkaufsregalen der Institute. Dies birgt für die Inhaberinnen selbstverständlich viele Chancen, wie den Pro-Kopf-Umsatz zu erhöhen oder das Beratungsangebot auszuweiten: Doch dieser Schritt bringt auch Verantwortung mit sich, der Institutsinhaberinnen durch Fortbildung und eine kompetente, lösungsorientierte Beratung gerecht werden können.
Die Betrachtung der Haut als Spiegel unserer Gesundheit ist selbstverständlich kein neuer Ansatz. Faktoren wie die Verdauung oder die Hormone können unser Hautbild maßgeblich beeinflussen. Untersuchungen und Erfahrungen legen nahe, dass die gezielte Empfehlung von Nahrungsergänzungsmitteln genau hier Abhilfe schaffen kann.
Das tut dem ganzen Körper gut!
In erster Linie geht es hierbei nicht nur darum, Nährstoffe zuzuführen, die für unsere Haut als solche wichtig sind. Vielmehr gilt es, andere Bereiche in unserem Körper zu unterstützen, die in direkter Verbindung zu unserem Hautbild stehen. Beispiele gefällig?
Unser Darm spielt eine der entscheidendsten Rollen für ein gesundes Hautbild. Dies haben bereits viele Untersuchungen und Studien der Vergangenheit gezeigt. Durch Stress, einseitige Ernährung, die Einnahme von Medikamenten (z. B. Antibiotika) und vieles mehr bringen wir dieses sensible System jedoch zunehmend durcheinander. Das dadurch entstehende Ungleichgewicht in der Darmflora bzw. der gastrointestinalen Mikrobiota hängt direkt zusammen mit der Entstehung von Hautkrankheiten und/oder kosmetischen Hautproblemen. Denn das Mikrobiom des Darms ist eng mit jenem der Haut verbunden.
So verbessern Bakterien und Mikronährstoffe die Haut
Allein die Verabreichung spezieller probiotischer Darmbakterien kann die Reaktion auf eine gestörte Hautbarrierefunktion positiv beeinflussen.
- So verbessert z. B. die Gabe des Bakteriums Lactobacillus rhamnosus den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) – und damit auch die Schutzfunktion der Haut.
- Bei Fällen von problematischen Hautzuständen wie Akne zeigt die Einnahme von Probiotika ebenfalls beachtenswerte Erfolge.
Auch andere Mikronährstoffe wie einige B-Vitamine, Zink und Omega-3-Fettsäuren haben in der Vergangenheit ihr Potenzial im Hinblick auf eine Verbesserung des Hautbildes gezeigt:
- Untersuchungen zufolge kann durch die Einnahme von drei Gramm EPA/DHA – beides Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl – die durch Sonnenlicht bzw. UV-Strahlung induzierte Immunsuppression und Hautrötung reduziert werden.
- In Form von Nahrungsergänzung eingenommenes Zink führte sogar zu vielversprechenden Effekten bei der Behandlung von Akne.
Diese Beispiele sind durchaus prägnant, zeigen jedoch nicht auf, dass Probleme im Bereich der Mikronährstoffe zumeist multifaktoriell sind. Das heißt: Einzelne, isolierte Nährstoffe einzunehmen ist oft nicht so zielführend, wie komplexe Rezepturen zu verwenden. Es empfiehlt sich z. B. probiotische Bakterien mit wichtigen Präbiotika wie Beta-Glucan (siehe Kasten unten) oder Aloe vera zu kombinieren. Diese helfen den Probiotika sich im Darm anzusiedeln.
Um solche und ähnliche Zusammenhänge in der Praxis erkennen zu können, ist eine Weiterbildung im Bereich der Mikronährstoff-Thematik empfehlenswert. Dabei sollte es neben der Frage nach dem „Was – wofür?“ auch um die Hintergründe der Gabe von Mikronährstoffen gehen.
Wichtig: kompetent beraten
Stehen Mikronährstoff-Präparate in Ihren Verkaufsräumen, sind Sie Ansprechpartnerin Nummer eins für Ihre Kunden. Als Kosmetikerin genießen Sie einen großen Vertrauensvorsprung. Werden Sie diesem gerecht und beraten Sie Ihre Kunden kompetent, individuell – und klären Sie ohne erhobenen Zeigefinger auf. Sie werden überrascht sein, wie viele Ihrer Kunden bereits ungezielt irgendeine Art von Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen.
Wie bei kosmetischen Präparaten gilt auch in Sachen Nahrungsergänzung „Augen auf bei der Produktwahl“. Da Nahrungsergänzungsmittel (NEM) in Deutschland zu den Lebensmitteln zählen, sind die Hersteller selbst für die Sicherheit und rechtliche Konformität ihrer Produkte verantwortlich.
Offizielle Kontrollmechanismen sind zwar eingerichtet, greifen jedoch viel zu selten. Daher finden sich vermehrt Produkte im Markt, die hinsichtlich ihrer Zutaten und Dosierungen durchaus bedenklich sind. Nicht jedes Nahrungsergänzungsmittel, das sich im Internet oder im Handel findet, entspricht automatisch allen gesetzlichen
(Sicherheits-)Standards.
Achten Sie bei der Wahl Ihres Partners für Nahrungsergänzungsmittel auf Erfahrung, ausgewogene Dosierungen und „reine“ Produkte. Denn auch eine Unmenge an Zusatzstoffen (Aromen, Konservierungsmittel, Überzugsmittel etc.) haben in einem Gesundheitsprodukt, wie es ein NEM sein sollte, nicht unbedingt etwas zu suchen.
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der Maiausgabe des KOSMETIK international Magazins.