Kollagen und Hyaluronsäure hydrieren die Haut und stärken ihre Barriere
Foto: stock.adobe.com/Vladislav
Kollagen und Hyaluronsäure – gemeinsam unschlagbar!
Kollagen und Hyaluronsäure sind grandiose Glattmacher, jeder für sich. Im Team sind sie noch besser für die Haut! Warum Kollagen und Hyaluronsäure in der Anti-Aging Beauty-Routine essenziell sind und was sie kombiniert leisten, erklärt Hautpflege-Expertin Rowan Hall-Farrise.
Was bewirkt oxidativer Stress?
Vor allem externe Faktoren wie Umwelt, UV-Strahlung und Ernährung führen zu einem erhöhten oxidativen Stress und zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren, die erhebliche Auswirkungen auf die Hautzellalterung haben. DNA-Schäden der Zellen, Entzündungen, Glykation („Verzuckerung“), die verminderte Funktion von Keratinozyten und Fibroblasten sowie der Abbau von Hyaluronsäure, Kollagen und Elastin lassen die Haut altern. Das zeigt sich in Form von Falten, unregelmäßiger Pigmentierung, Hauttrockenheit sowie verringerter dermaler und epidermaler Dicke. Ziel einer Anti-Aging-Pflege sollte sein, den beschriebenen Mechanismen entgegenzuwirken, um ein langfristiges Ergebnis zu erreichen. Und hier kommt Kollagen ins Spiel!
Was ist Kollagen?
Kollagen ist eines der wichtigsten Proteine (Eiweiße) im menschlichen Körper. Mit einem Anteil von gut 30 Prozent an der Gesamtmasse aller Proteine ist es das am häufigsten im Körper vorkommende. Dort befindet es sich in verschiedenen Körperteilen und in der Haut. Es macht mehr als die Hälfte des gesamten Proteinvolumens und sechs Prozent des gesamten Körpergewichts aus. Kollagen ist für 60 Prozent aller Faktoren verantwortlich, die den Feuchtigkeitsgehalt der Haut regulieren. Als Strukturprotein ist Kollagen entscheidend, um die Funktionalität, Elastizität und Festigkeit der Haut zu erhalten. Bei jugendlicher Haut sorgen die Kollagenfasern des Körpers für ein glattes, kompaktes Erscheinungsbild, wodurch das Gewebe stabil und formbar wird.
Wie wirkt Kollagen auf die Haut?
Kollagen ist ein sicherer kosmetischer Inhaltsstoff für topische Formulierungen mit guten feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften in der Hornschicht der Haut. Als solcher verringert er Auswirkungen der Hautalterung wie Trockenheit, Schlaffheit und Falten.
Während des Hautalterungsprozesses werden Kollagene, die Hauptbestandteile des Bindegewebes sind, durch Mineralisierung und Gykation modifiziert. Diese Prozesse beeinflussen die Faserstabilität, fördern oxidativen Stress und die Produktion von proinflammatorischen Mediatoren.
Kollagen hat eine sehr hohe Wasserbindungskapazität. Topisches (äußerlich angewandtes) Kollagen versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und stärkt die elastische Barriere der Haut.
Was ist Hyaluronsäure?
Genauso wichtig wie ein intaktes Kollagennetzwerk ist das Vorhandensein von feuchtigkeitsspendender Hyaluronsäure, um das extrazelluläre Netzwerk wieder aufzubauen und die Zeichen der Zeit zu mildern. Hyaluronsäure ist ein Polysaccharid, das natürlicherweise in der Haut vorkommt. Dort stützt es die Strukturproteine Kollagen und Elastin, bindet Wasser und verleiht der Haut Elastizität und Geschmeidigkeit. Das Wasserbindevermögen von Hyaluronsäure erreicht ein Vielfaches ihres eigenen Gewichtes – was sie dafür prädestiniert, Fältchen aufzupolstern.
Welche Arten von Hyaluronsäure gibt es?
Unterschieden werden hochmolekulare (langkettige) und niedrigmolekulare (kurzkettige) Hyaluronsäure-Qualitäten:
- Hochmolekulare Hyaluronsäure bildet einen schützenden Film auf der Haut, macht sie glatt und weich. Denn sie koppelt sich an das Stratum corneum und speichert dort die Feuchtigkeit.
- Niedrigmolekulare Hyaluronsäure hingegen kann tiefer in die Haut eindringen und besitzt eine biologische Aktivität. Dadurch ist sie in der Lage, den Interzellularraum von innen heraus aufzupolstern.
Allein das bloße Vorhandensein von Hyaluronsäuremolekülen kann Studien zufolge die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure anregen. Niedrigmolekulare Hyaluronsäure wirkt daher also nachhaltig. Niedrige und sehr niedrigmolekulare Hyaluronsäure lagert sich bis in die tiefsten Schichten der Epidermis ein. Sie beeinflusst die Proteinkonzentration in der extrazellulären Matrix (ECM) positiv, verbessert die Hautstruktur und beschleunigt die Erneuerung und Regeneration.
Besonders effektiv ist es, niedrig- und hochmolekulare Hyaluronsäure zu kombinieren, um die Haut bestmöglich zu hydrieren.
Kollagen und Hyaluronsäure, ein Dream Team
Durch die Kombination von Kollagen und Hyaluronsäure wiederum entsteht ein synergistischer Komplex aus bevorzugt nativem, löslichen Kollagen und idealerweise drei Hyaluronsäuren mit unterschiedlichem Molekulargewicht. Dieser spendet Feuchtigkeit in und auf der Haut, bindet Wasser und verbessert die Hautgeschmeidigkeit und -elastizität. Zudem wird die Erneuerung der Haut unterstützt und ihre Barriere gestärkt. Ziel einer Kollagen-Hochleistungspflege ist es also, eine aufpolsternde Feuchtigkeitsversorgung auf und in der Epidermis zu gewährleisten.
Um sichtbare Zeichen der Hautalterung effektiv und lang anhaltend zu bekämpfen, muss das extrazelluläre Netzwerk der Haut wieder aufgebaut werden. Kommt ein leistungsstarkes, natives Kollagen zum Einsatz, bleibt das Kollagen zusammen mit der hochmolekularen Hyaluronsäure auf der Oberfläche des Stratum corneum, wo es feine Linien und Fältchen füllt und die Epidermis mit Feuchtigkeit versorgt. Dieser Außenfilm trägt dazu bei, die Schutzbarriere der Haut zu erhalten und reduziert die Auswirkungen von irritierenden, negativen Umwelteinflüssen.
Einen zusätzlichen Effekt erreicht man, indem Kollagen und Hyaluronsäure mit Peptiden kombiniert werden. Dieses Power-Trio stärkt die Hautstruktur von innen heraus und erhöht ihr Volumen. Spezielle Peptide (Matrikine) wirken dabei als Botenstoffe und leiten Signale an die Fibroblasten weiter, die für die Synthese von hauteigenem Kollagen und Hyaluronsäure verantwortlich sind.
Starkes Anti-Aging-Trio
Die Wirkungen der Inhaltsstoffe Kollagen, Hyaluronsäure (in verschiedenen Molekülgrößen) und Peptide ist wissenschaftlich belegt. Kombiniert sind sie besonders effektiv. Das Power-Trio hat folgende Wirkungen:
- Der Feuchtigkeitsgehalt der Haut und ihre Elastizität werden deutlich erhöht.
- Feine Linien, Falten und Fältchen werden gemildert und wirken wie von innen heraus aufgepolstert.
- Das Hautbild erscheint ebenmäßiger, die Hautoberfläche geglättet und die Poren verfeinert.
- Die Anzahl neu synthetisierter feiner kollagener/elastischer Fasern bildet ein homogenes Netzwerk und verbessert die innere Hautstruktur.
Rowan Hall-Farrise
Die Engländerin ist seit mehr als sechs Jahren „Head of international Training” bei QMS Medicosmetics.